Tag 1: Auf Grund eines technischen Problems wurde mein gestriger Flug gestrichen und die Weiterreise um 24 Stunden verschoben. Nun hatte ich aber Gelegenheit, genauer zu erfahren, wer so alles auf einen Flug nach Monrovia wartete: US-Soldaten, die vor Ort in der Logistik helfen sollen, UN-Mitarbeitende von unterschiedlichen Organisationen, eine große Gruppe freiwilliger Ärzte und Krankenpfleger aus Indien und Pakistan, aber auch aus Schweden und anderen europäischen Ländern. Sie werden mit Ärzte ohne Grenzen in den Behandlungszentren arbeiten. Auch dabei sind Mitarbeitende des Welternährungsprogramms aus Afrika, die über Brüssel reisen müssen, um von einem afrikanischen Land nach Liberia zu gelangen, und eine Vertreterin einer Nichtregierungsorganisation, die seit meheren Jahren in Liberia mit lokalen Gemeinden arbeitet. Seit vier Monaten geht es bei der gemeinsamen Arbeit schwerpunktmäßig um Ebola. So viele Helfer und Freiwillige, alle mit den unterschiedlichsten Erwartungen an ihren Einsatz vor Ort. Eine Vielzahl von Menschen, Ländern und Organisationen, die auf diesem einen Flug gebucht sind und gemeinsam in Monrovia ankommen werden, um irgendwie zu helfen. Das gibt einen kleinen Eindruck von der Mammutaufgabe, die es jetzt zu bewältigen gilt: Die Koordination der internationalen Hilfe, die wiederum vor Ort auf relativ schwache Systeme stößt.
Tag 2: Nun habe ich zum zweiten Mal eingecheckt und bin endlich durch alle Kontrollen durch. Mit Patricia Kamara, der Direktorin unserer lokalen Partnerorganisation, der Christian Health Association of Liberia, habe ich noch telefoniert. Sie wird mich heute Abend abholen und morgen geht es dann gleich los ins Inland, nach Lofaa, ins Lutherische Krankenhaus, wo es vor kurzem einen Fall von Ebola unter den Mitarbeitenden gab. Das Krankenhaus hat Hilfe beim Setup der Triage und weiteres Training angefragt. Das steht dann am Montag auf dem Programm. Ich freue mich, dass es nun endlich losgeht.