Das Problem der Mangelernährung beginnt bereits im Mutterleib. Die ersten 1000 Tage entscheiden über die Lebenschancen eines Menschen. Erhält ein Kind ab Eintritt der Schwangerschaft bis zum zweiten Geburtstag nicht ausreichend Kalorien und Nährstoffe, kann seine körperliche und geistige Entwicklung unwiederbringlich beeinträchtigt werden. Langfristige Schäden wie Blindheit, Lernbehinderungen oder Blutarmut sowie chronische Krankheiten wie Diabetes können die Folge sein.
Um Hunger und Mangelernährung ernsthaft zu bekämpfen, ist es deshalb wichtig, schon bei der Ernährung der Schwangeren und Mütter anzusetzen. Ernähren sie sich gesund, profitieren davon auch ihre Kinder: Sie kommen mit einem normalen Geburtsgewicht zur Welt und sind weniger anfällig für Krankheiten und Entwicklungsverzögerungen. Stillt eine Mutter ihren Säugling mindestens ein halbes Jahr, steigt dessen Chance auf ein gesundes, aktives und selbstbestimmtes Leben. Mangelernährte Mütter hingegen geben ihre Defizite an die nächste Generation weiter, Hunger, Mangel und Armut verfestigen sich.
Olivier De Schutter, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen, schrieb 2011: „Wie die Unterernährung sind Nährstoffmangel oder versteckter Hunger eine Verletzung des Kinderrechts auf einen Lebensstandard, der für die körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes angemessen ist.“