Der Friedensbeauftragte des Rates der EKD Renke Brahms hat sich im Rahmen des 20. Jahrestages der Unterzeichnung des Gaza-Jericho-Abkommens am 04. Mai mit folgender Pressemeldung geäußert.
Brahms: Israelis und Palästinenser müssen Spirale der Gewalt durchbrechen
Es dürfe nicht nachgelassen werden in dem Bemühen, zwischen Israel und Palästina zu einem gerechten und nachhaltigen Frieden zu kommen. Dies betonte der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, Renke Brahms. „Das Schlimmste, was passieren kann, wäre, dass der Nahost-Friedensprozess scheitert“, machte er deutlich.
Vor dem Hintergrund des 20. Jahrestages der Unterzeichnung des Gaza- Jericho-Abkommens zwischen Israel und Palästina am 4. Mai sieht der EKD-Friedensbeauftragte dabei beide Seiten in der Pflicht, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. „Hamas und Hisbollah müssen das Existenzrecht Israels ebenso anerkennen, wie die israelischen Regierung, dass die Siedlungspolitik geändert werden muss“, ist Renke Brahms überzeugt.
Nach seiner Ansicht gibt es zur friedlichen Koexistenz von Israel und Palästina keine Alternative. Dazu gehöre gegenseitiges Vertrauen, aber auch das Verständnis für die unterschiedlichen Positionen, betont der leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche. „Unabdingbar ist ein friedlicher Dialog zwischen Israelis und Palästinensern, um ein Ende der Gewalt im Land zu erreichen und zu einem friedlichen Zusammenleben aller Menschen im Heiligen Land zu kommen“, unterstrich Brahms.
Als ein Mut machendes Beispiel für einen solchen Dialog bezeichnete der EKD-Friedensbeauftragte die Arbeit von „Combatants for Peace“, einer Organisation, der Menschen angehören, die früher als israelische Soldaten oder palästinensische Freiheitskämpfer Teil der Spirale der Gewalt im Nahen Osten waren. Heute engagieren sie sich gemeinsam gegen Gewalt und für ein Ende der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete. Die Organisation erhält am 9. Mai in Bonn den Friedrich Siegmund-Schultze-Förderpreis für gewaltfreies Handeln, den die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) seit 1994 vergibt.
„Für die Mitglieder dieser Organisation war es ein großer Schritt, dass sie nicht bei der Abkehr von Gewalt stehen geblieben sind, sondern dass sie sich auch für die Versöhnung eingesetzt und nicht aufgegeben haben, angesichts eines vielleicht manchmal übermächtigen Konflikts“, betonte der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms. „Wir brauchen viele solcher Gruppen wie "Combatants for Peace", damit der Frieden im Nahen Osten möglich wird“, so Brahms. „Gemeinsam und im Gespräch miteinander nach Wegen aus dem Konflikt suchen, so kann Versöhnung gelingen.“