Die Organisationen fordern bei der Suche nach „Blauem Wachstum“, das die gerade eröffneten „Europäischen Tage der Meere“ euphorisch mit der Meeresindustrie und Meeresforschung propagieren, auch die Konsequenzen im Auge zu behalten.
Die Risiken des Tiefseebergbaus für die lokale Bevölkerung, für Umwelt und Ernährung im Pazifik wurden von den Vertreterinnen zweier NROs (PANG und BRG), Partnerorganisationen von Brot für die Welt betont. Rosa Koian aus Papua Neuguinea und Maureen Penjueli von den Fidschi Inseln überreichten der EU-Kommissarin eine Stellungnahme ihrer Organisation, die auch der Kirchentrat im Pazifik unterstützt hat. Darin fordern sie die EU auf nicht weiter europäische Unternehmen und ihre Interessen an Tiefseelizenzen im Pazifik zu unterstützen.
Weiter sollte die EU die pazifischen Staaten nicht weiter beraten, damit sie Gesetzgebungen erlassen, die trotz guter Umweltabsichten, am Ende dazu führen, dass scheinbar umweltverträglicher Bergbau in der Tiefsee genehmigt wird. Sie sprachen sich gemeinsam mit den deutschen NROs für einen sofortigen Stopp der Bergbauexplorationen aus und für unabhängige Grundlagenforschung über das ökologische System der Tiefsee, die nicht den Profitinteressen der Industrie mit ihren Forschungserkenntnissen in die Hände spielt, um „grüne“ Lizenzen zu erhalten.
Brot für die Welt unterstützt diese Aktivitäten mit der Forderung nach einem Moratorium jeglicher industrieller Tiefseeaktivitäten im Pazifik und anderswo, vor allem, wenn sie in Deutschland mit dem Argument nach Sicherung von Rohstoffen, wie in der Rohstoffstrategie der Bundesregierung begründet wird. Schonender Rohstoffverbrauch und Recycling sind die besseren Wege, statt ein ökologisches Desaster in der Tiefsee, die, wie die Kommissarin selbst betonte, noch unbekannter ist, als die Prozesse auf dem Mond.