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Kick Ebola out

Von Gastautoren am

Tag 8: Die Frauen sind hier Liberia schon frühmorgens unterwegs. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, die leeren Schüsseln auf dem Kopf. Es ist Erntezeit. Der Reis ist reif und muss geschnitten werden. Erntezeit - diese Zeit gibt Hoffnung. Wenigstens für die kommenden Wochen gibt es für die meisten genügend zu essen. Anders sieht für die Menschen und Familien aus, die in der Regenzeit für 21 Tage isoliert waren. Wie wird ihre Ernte ausfallen? Gibt es eine Hungerkrise? Im Moment sicherlich nicht - und nicht auf breiter Ebene. Aber die betroffenen Familien werden weniger ernten, als erwartet. Und damit wird es im Laufe der Trockenzeit zu Nahrungsmittelknappheit in den Regionen kommen. Und schon jetzt müssen tausende von Familien, die direkt von der Epidemie betroffen sind, mit zusätzlichen Nahrungsmitteln versorgt werden.

Mangelernährung vorbeugen

Schwierig scheint auch die Versorgung der Menschen zu sein, die in den Ebola-Behandlungszentren untergebracht oder gar isoliert sind. Von Dr. Brown aus dem Eternal Love Winning Africa (ELWA)-Hospital kam die Bitte, Geld für Essen bereitzustellen: „Wir haben einige Menschen hier, die Ebola überlebt haben, aber noch isoliert bleiben müssen, bis ihr Test negativ ist. Das Essen, das wir haben, reicht nicht für sie alle. Vor allem in der Genesungszeit brauchen sie mehr und abwechslungreichere Nahrung.“ Eine lange Liste von Lebensmitteln, die gebraucht werden, kam beim Difäm-Partner, der Christian Health Association of Liberia, an. Wir versuchen mitzuhelfen, damit die Menschen, wenn sie aus dem Behandlungszentrum entlassen werden, auch gesund sind und nicht an schwerer Mangelernährung leiden.

Wiedereröffnung einer Klinik

Heute waren wir auch in Wonja Smith. Mitten in einem Slum von Monrovia wurde diese Klinik vor zwei Monaten geschlossen. Nachdem die Konstruktion der Triage fertig geworden ist, bekommen sie nun die notwendigen Materialien und einige Medikamente zur Neueröffnung. Die Gemeinde ist zu der kleinen Zeremonie zusammen gekommen: „Wir sind so froh, dass diese Klinik endlich wieder aufmacht. In den letzten Wochen blieb uns nichts anderes übrig, als selbst Medikamente zu kaufen. Denn wer immer in ein anderes Gebiet ging und versuchte Hilfe zu bekommen, wurde abgewiesen. Man wusste nicht, was er oder sie 'mitbrachte'. Jetzt endlich gibt es für uns wieder Hilfe.“

Einflussreise Frauen, Fasten und Gebete gegen Ebola

Dass man die Ebola-Krise immer noch sehr ernst nimmt, wird auch daran deutlich, dass alle Kirchen und andere Religionen zu einer dreitätigen Fasten- und Gebetszeit aufgerufen haben. Auf dem Weg von Wonja Smith zurück zur Christian Health Association of Liberia begegneten wir hunderten von Frauen, die sich alle zum Gebet am Freitagmittag trafen. „Diese Frauen sind sehr einflussreich. Schon damals im Krieg haben sie viel bewegt. Nun wollen sie mithelfen Ebola aus dem Land zu treiben“, erklärt Patricia Kamara, Direktorin der Christian Health Association in Liberia, die mich auf meiner Reise in Liberia begleitet.

Langer Atem und weiterer Einsatz erforderlich

Und das ist nun das Thema: 'Kick Ebola out'. Dazu wird es noch viel Arbeit und Einsatz brauchen. Viele Kliniken müssen wieder aufgebaut, die Triage und Infektionskontrolle richtig umgesetzt werden. Und die Freiwilligen in den Dörfern brauchen einen langen Atem dabei, wirklich jedem Verdacht nachzugehen, Menschen zu informieren und mit dazu beizutragen, dass jede Gemeinde und jede Familie wieder Ebola-frei ist. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es muss von allen Seiten noch viel getan werden.

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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