Seit Wochen fiebern die Klimafinanzierungsleute dem heutigen Tag entgegen: Die große internationale Pledging-Konferenz für den Green Climate Fund in Berlin, auf der die Industrieländer signifikante Zusagen machen sollten für die Klimafinanzierung in Entwicklungsländern. Wie viele Zusagen werden die Industrieländer wohl machen, damit die ärmsten und verletzlichsten Länder Zugang zu Finanzen bekommen, um sich adäquat gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu schützen und wird es genug sein, damit die Entwicklungsländer eine globale Energiewende hin zu nachhaltigen Energien angehen können? Der Green Climate Fund wird der größte Klimafond sein und bis 2020 den Großteil der Mittel abwickeln, den die Industrieländer für Mitigation und Anpassung in Entwicklungsländern bereitstellen.Die Industrieländer haben bis 2020 einen Aufwuchs bis 100 Mrd. USD versprochen.
In diesen Wochen davor hörte man nur noch einen Satz: In Berlin wird geplätscht, danach sehen wir wie gerecht das Abkommen in Paris 2015 aussehen wird!
Kaffesatzlesen ist das nicht. Konkret erwartet wurden 15 Mrd. USD für 2015 als Vertrauensbeweis der reichen Länder gegenüber den ärmsten Ländern.Anhand der zugesagten Klimafinanzierungsmittel wird sich abzeichnen lassen, wie ehrgeizig die Entwicklungsländer auch Zusagen machen werden für verbindlichen Klimaschutz beim Klimaabkommen in Paris.
Heute war Zahltag: Es kamen 9.3 Mrd. USD zusammen über einen Zeitraum von 2015-2018, verkündet Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer stolz auf einer anschliessenden Veranstaltung der Vereinten Nationen.
Über vier Jahre sind das jährlich gerade mal 2.3 Mrd. USD.
Meena Raman vom Third World Network, Partnerin von Brot für die Welt und NGO-Vertreterin im Board des Green Climate Fund, erkennt an, dass der grösste Anteil Spenden sind und nicht Kredite. Auch ist der GCF damit der größte Klimafond und die Zusagen aus Berlin auch einen ersten Schritt sind zum Schutz der ärmsten und verletzlichsten Menschen.
Kritisch sieht Raman jedoch die Zielsetzung des Green Climate Fund: Der Fond soll zu einem Paradigmenwechsel, einer großen Transformation und auch zu mehr Klimaresilienz führen, so wünschen es die Geldgeber. Doch sei definitiv viel zu wenig Mittel da, um diese Ziele so anzugehen. Der Fond muss entschieden ehrgeiziger aufgefüllt werden, nur dann kann er seine Ziele erreichen und wirklich den ärmsten Menschen helfen. Bisher ist der erste Schritt begrüßenswert, aber im Vergleich zu den Milliarden die für einen Paradigmenwechsel gebraucht werden, nur Peanuts. Anstatt Milliarden von Subventionen weiterhin in fossile Energien zu verschwenden, sollten die Mittel besser in eine nachhaltige Klimafinanzierung investiert werden.