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Rom-Konferenz: Wegweisende Entscheidungen gegen Hunger erwartet

Von Online-Redaktion am

Ab Montag tagt das weltweite Komitee für Ernährungssicherheit für eine Woche in Rom. Brot für die Welt erwartet von diesem „Weltparlament“ für Ernährungssicherheit wegweisende Schritte für die Hungerbekämpfung. Im Mittelpunkt der Rom-Verhandlungen steht die Beendung der Verschwendung und der Verluste bei der Nahrungsmittelproduktion. Außerdem will das Komitee Regeln verabschieden, wie Investitionen in die Landwirtschaft in verantwortungsvoller Weise getätigt werden können. Brot für die Welt und Partnerorganisationen sind bei den Verhandlungen dabei.

„Da weltweit immer noch mehr als 800 Millionen Menschen hungern, ist es wichtig, dass wir alle achtsam mit Lebensmitteln umgehen“, so Bernhard Walter, Ernährungsexperte von Brot für die Welt. Er kritisiert, dass in Deutschland jedes fünfte Brot im Müll landet: „Die Hälfte aller weggeworfenen Lebensmittel könnte noch verzehrt werden, das ist eine gigantische Verschwendung.“ Insgesamt landen in Deutschland pro Kopf und Jahr immer noch mehr als 80 Kilogramm Essen im Müll. Walter: „Ein achtsamerer Umgang mit Lebensmitteln hilft uns, Ressourcen zu schonen. Ressourcen, die notwendig sind, um den Hunger zu bekämpfen.“

Vergeudet werden Lebensmittel nicht nur in den reichen Ländern. In den armen Ländern tragen  unzureichende Lager- und Transportmöglichkeiten, Pilzbefall oder Ungeziefer zu Ernteverlusten und letztlich zu Hunger und Mangelernährung bei. „Hier ist das Weltkomitee für Ernährungssicherheit gefordert. Es sollte gezielt Investitionen für bäuerliche Betriebe unterstützen, die für eine bessere Lagerhaltung ihrer Ernten sorgen“, so Bernhard Walter.

In Rom wird auch über weltweit gültige Prinzipien für verantwortliche Agrarinvestitionen entschieden. „Wirklich verantwortliche Investitionen dürfen nicht vor allem dem Agrobusiness dienen, sondern sollten langfristig die Ernährung sichern, die Umwelt erhalten und die Armut bekämpfen. Die besten Investitionen in diesem Sinne werden von bäuerlichen Familien getätigt“, sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt. Deshalb sei es wichtig, ihr Investitionspotential weiter zu stärken und dafür zu sorgen, dass sie über ihre Produktionsgrundlagen selbst entscheiden können. Genau dies ist aber noch umstritten. Insbesondere Kanada möchte dem Prinzip der „freien, vorherigen und informierten Zustimmung“ der indigenen Bevölkerung zur Nutzung ihres Territoriums nicht zustimmen. Für die Zivilgesellschaft, die aktiv an den Prinzipien für verantwortliche Agrarinvestitionen mitgearbeitet hat, droht diese Frage zur Nagelprobe zu werden. Sie fordert Kanada auf, eine weltweit gültige Regelung nicht scheitern zu lassen.

Um die Prinzipien für verantwortliche Agrarinvestitionen geht es auch im neuen „Jahrbuch zum Menschenrecht auf Nahrung“, das Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN am 14. Oktober 2014 in Berlin vorstellen werden.

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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