Mit einem Plus von 23 Prozent bleibt der Faire Handel auf Erfolgskurs. „Fairtrade gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Wahl“, so Heinz Fuchs, Vorstandsvorsitzender von TransFair und Leiter des Referats Wirtschaft und Umwelt von Brot für die Welt. „Der zunehmende Griff zu zertifizierten Produkten macht deutlich, dass ein anderer Handel gewünscht ist.“ Beispielsweise wurden Rund 1.000 Tonnen faire Schokolade im vergangenen Jahr verkauft.
Dennoch liegt der Fairtrade-Marktanteil bei Kakao bisher bei nur rund 0,2 Prozent. Das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft. Eine neue Handelsform, die Fairtrade-Programme, öffnen Optionen für zusätzliche Absätze: Statt ein spezifisches Endprodukt mit dem Fairtrade-Siegel zu zertifizieren, liegt der Schwerpunkt auf dem Rohstoffeinkauf. Unternehmen kaufen bestimmte Mengen Fairtrade-Kakao ein, der dann in der Herstellung verschiedener Produktlinien oder Sortimente genutzt wird. Dadurch werden sich die Kakao-Absätze in Deutschland voraussichtlich versiebenfachen.
Bei Kaffee, Bananen und Blumen ist der fair gehandelte Anteil bereits viel weiter: „Jede vierte Rose in Deutschland ist fair gehandelt“, sagte Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair. „Seit zwölf Jahren erleben wir einen stabilen Trend zu mehr Fairtrade. Deutschland hat sich zum Land mit dem stärksten Wachstum entwickelt.“ Marktzugänge und relevante Absätze sind eine Grundvoraussetzung, damit Fairtrade vor Ort seine Wirkung entfalten kann. Durch die Verkäufe in Deutschland erwirtschafteten die Produzentenorganisationen 94 Millionen Euro Direkteinnahmen. Für die Zukunft steht vor allem der Aufbau von Südstrukturen - darunter ein Beratungsservice - und die Entwicklung eines Textilsiegels auf der Agenda.