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Tacloban – ein Jahr danach

Von Anne Dreyer am

Heute verbringen wir den Tag in Tacloban. Die Stadt hat 250.000 Einwohner. Der Küstenstreifen, der sich vom Veranstaltungsgebäude Astrodome 18 Kilometer nördlich erstreckt, glich nach dem Taifun Haiyan einem Trümmerfeld. Drei Flutwellen rollten über die einfachen Hütten und Häuser hinweg. Morgen sollen entlang der Küste 30.000 Kerzen für die über 6.000 Opfer der Katastrophe entzündet werden.

Mit dem Fotografen Jens Großmann bin ich auf Spurensuche. Von welchem Punkt aus hat er die Bilder im letzten Jahr wenige Tage nachdem Taifun gemacht? Wie sieht es dort heute aus? Werden wir Menschen von damals wieder treffen?

Wiedersehen nach einem Jahr

Anhand von Orientierungspunkten finden wir tatsächlich die Ruine des Hauses. Damals saßen auf dem zur Hälfte abgebrochenen Balkon vier Personen, die wie Zuschauer auf die Straßen voller Trümmer schauen. Wir gehen mit dem alten Foto zu dem inzwischen wieder notdürftig reparierten Haus und treffen die Familie.

Milena Badidiles lebt hier mit ihrem Sohn Roy, seiner Frau und zwei Kindern. Der jüngere Bruder Ruben und Schweigertochter Luz sind zu Besuch. Fasziniert schauen sie auf das Foto und sind gerne bereit sich noch einmal auf ihrem Balkon fotografieren zu lassen. Milena berichtet: „Das Wasser stand bis zur Decke im Erdgeschoss. Wir flüchteten in den ersten Stock.“ Drei Tage hielten sie es in ihrem Haus aus. Dann war der Geruch der Leichen zu stark und sie fanden wie viele Überlebende Zuflucht in der Kathedrale von Tacloban, zwei Straßen weiter. Hier finden jetzt wieder Messen statt.

Nach zwei Wochen kehrte Familie Badidles zurück. Das Haus ist mittlerweile repariert. Die Straße von Trümmern befreit. Der kleine Shop von Roy für Lebensmittel und Getränke, den er im eigenen Haus betreibt, läuft wieder. Was machen sie morgen am Jahrestag der Katastrophe? „Wir werden Kerzen anzünden am Abend.“

Wiederaufbau ist noch im Gang

Das Hospital, dessen Gelände an der Küstenstraße liegt, ist noch nicht wieder voll im Betrieb. Es wird über die Wiederaufbaupläne diskutiert. Im Garten stehen die zerstörten Nebengebäude. Reste von Schutt, lassen erahnen, was die Wassermaßen und der Sturm hier reingedrückt haben. „Das dreistöckige Krankenhaus hat wie ein Bollwerk funktioniert und die weggeschwemmten Balken, Bretter und Trümmer aufgehalten, sich weiter in die Stadt auszubreiten“, sagt die Assistentin des Direktors.

Die Straße an der Küste ist nach einem Jahr zur Normalität übergegangen. Die Hütten, die sich bis zum Meer ausbreiten, sind wieder aufgebaut. Es herrscht Betriebsamkeit. Nur einige Bilder von Verstorbenen, die an den Häusern befestigt sind, erinnern daran, wie viele Opfer der Taifun gefordert hat.  

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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