„Entwicklung und Gewalt“, „Friedensförderung ‚beyond aid‘“ und „Quo vadis Friedensförderung?“ sind die Schwerpunktthemen der neu erschienenen „Berichte 2013-2014“ der Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung / FriEnt. Die Berichte geben Einblicke in die Arbeit und beleuchten gleichzeitig die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Rückschau fällt etwas ambivalent aus, denn diese Jahre waren einerseits geprägt von Krieg und Gewalt in verschiedenen Weltregionen, die Nachrichten sind voll von Schreckensmeldungen – ob aus der Ukraine, dem Nahen Osten, Mali oder dem Südsudan.
Zugleich wurde an einer neuen globalen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsagenda für die Zeit nach 2015 gebastelt. Spätestens bei dieser Zusammenschau wird deutlich, dass die neue globale Agenda die Brücke zwischen Frieden, Entwicklung und Nachhaltigkeit schlagen muss.Um dabei die Ursachen von Gewalt nicht aus den Augen zu verlieren, müssen drei Herausforderungen berücksichtigt werden, die die zukünftige Friedens- und Entwicklungsarbeit prägen werden und an denen auch die Struktur der vorliegenden Berichte 2013-2014 ausgerichtet wurde:
- Die Bekämpfung extremer Armut wird sich zunehmend in Regionen verlagern, die von Konflikten betroffen sind. Armut und Gewalt sind hier besonders hartnäckig: Probleme für Frieden und nachhaltige Entwicklung sind vernetzt und lassen sich nicht isoliert betrachten.
- Traditionelle Formen der Entwicklungszusammenarbeit verlieren an Bedeutung und neue Akteure betreten die Bühne. Die westlich geprägten Vorstellungen von Friedensförderung werden damit zunehmend in Frage gestellt. Neue Konfliktpotentiale, die sich in aufstrebenden Ländern beispielsweise aus der Ausgrenzung von sozio-ökonomischer Entwicklung ergeben, erfordern neue Partnerschaften und Netzwerke.
- In einer Welt ökonomischer, politischer, sozialer und ökologischer Vernetzungen sind auch Konfliktursachen nicht allein lokaler Natur. Die Dynamik von Gewaltkonflikten wird von regionalen und globalen Faktoren beeinflusst – gleichzeitig haben Gewaltkonflikte Auswirkungen auf globale Entwicklungen.