Meine Rückreise aus Liberia führt mich über Casablanca. Auf dem städtischen Flughafen wurden wir Passagiere von Personal in voller Schutzausrüstung empfangen, das uns erst einmal in eine Sonderzone führte. Erst nach der Kontrolle durch eine Wärmekamara durften wir uns in die Reihe einiger hundert wartenden Transitpassagiere begeben.
Am Flughafen in Casablanca empfange ich richtig gute Nachrichten: In der aktuellen Ausgabe von Lancet wurde eine Studie veröffentlicht, die die Wirksamkeit des ersten Ebola Impfstoffes nachweist. Nun bleibt zu hoffen, dass der Impfstoff schnell zugelassen wird und damit in naher Zukunft ein effektiver Schutz besteht, vor allem für diejenigen, die besonders vulnerabel sind: Kontaktpersonen und Gesundheitsmitarbeitende, die sich um die Ebola-Kranken kümmern.
Als die Studien begannen hatten wir alle gehofft, dass es zu diesem Ergebnis kommen würde. Nun sind wir dem Einsatz eines Imfstoffes ein gutes Stück näher gerückt. Ein besonderer Dank an alle, die mit daran mitgewirkt haben.
Hintergrund
Die Ärztin Gisela Schneider, Direktorin des Difäm - Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. und der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus war in Liberia unterwegs, um gemeinsam mit den lokalen Partnern des Difäm nach der Ebola-Epidemie eine nachhaltige Gesundheitsversorgung im Land aufzubauen. Hierzu gehört neben der Ausbildung von Fachkräften auch die Verbesserung der Medikamentenversorgung und der Aufbau der Infrastruktur im Gesundheitswesen.
Seit Ausbruch der Ebola-Epidemie hatte das Difäm Hilfslieferungen mit Schutzmaterial und Medikamenten im Wert von rund 1.000.000 € für die Krankenhäuser und Haushalte in den von Ebola betroffenen Regionen in Liberia und Sierra Leone abgewickelt. Finanziert waren die Lieferungen durch Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe. Zudem hatte Dr. Gisela Schneider in Liberia und Sierra Leone Fachkräfte in den kirchlichen Krankenhäusern sowie freiwillige Dorfgesundheitshelfer in der Früherkennung von Ebola und in Schutzmaßnahmen geschult.
In unserem Blog berichtete Gisela Schneider von ihren Erlebnissen.