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Kein Abkommen ohne Loss and Damage

„Es wird hier in Paris kein Abkommen geben, das nicht auch Loss und Damage mit einbezieht“, sagte Pa Ousman Jarju, Umweltminister von Gambia und Klimasonderbotschafter der Vereinten Nationen für die ärmsten Länder, bei einem Side Event von Brot für die Welt am 3. Dezember im Deutschen Pavillon der Klimakonferenz.

 

Von Gastautoren am

„Es wird hier in Paris kein Abkommen geben, das nicht auch Loss und Damage mit einbezieht“, sagte Pa Ousman Jarju, Umweltminister von Gambia und Klimasonderbotschafter der Vereinten Nationen für die ärmsten Länder, bei einem Side Event von Brot für die Welt am 3. Dezember im Deutschen Pavillon der Klimakonferenz.

Unter Loss and Damage versteht man die Forderung der Entwicklungsländer, die Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verlusten ebenso im Abkommen zu verankern, wie Minderung, Anpassung und Klimafinanzierung. Die Moderatorin Koko Warner von der United Nations University bat die Gastgeberin, Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, die Grundlage der Diskussionsrunde vorzustellen: Die gemeinsame Forderung von Brot für die Welt, ACT Alliance und Germanwatch, wie Loss and Damage im Abkommen verankert werden sollte. Kurz gefasst sind die Forderungen, die Frau Füllkrug-Weitzel dem hochrangigen Panel und dem Publikum vorstellte, folgende:

- Gemeinsame Verantwortung für einen solidarischen Umgang mit klimabedingten Schäden im Paris-Abkommen anerkennen, um so gegenüber den Betroffenen ein Signal der Solidarität zu setzen

- Den Internationalen Warschau-Mechanismus (WIM) in Paris bestätigen und stärken

- Systematische Klimarisikoanalysen durchführen und Klimarisikomanagement fördern

- Die G7-Klimaversicherungsinitiative umsetzen und den Ärmsten Zugang dazu verschaffen

- Schaffung eines internationalen Fonds für Umsiedlung und Rehabilitation

(Hier das detallierte Forderungspapier)

Sowohl der Umweltminister von Gambia, Pa Ousman Jarju wie die Vize-Umweltministerin von Fidschi, Lorna Eden, sowie Frank Fass-Metz, Referatsleiter im BMZ für Klimapolitik und Klimafinanzierung, bestätigten, dass die Studie eine sehr hilfreiche Handreichung für die Verhandlungen sei. Cornelia Füllkrug-Weitzel hinterfragte jedoch, warum die Industrieländer sich bislang sperren, Fortschritte beim Thema Loss and Damage auf der COP21 zu ermöglichen.

Frank Fass-Metz antwortete, dass es sicherlich auch substanziell wichtige Passagen zu Loss and Damage im Parisabkommen geben werde, davon sei er überzeugt. Pa Ousman ist sich sicher, dass die gesamte Gruppe der Entwicklungsländer nicht akzeptieren würde, wenn es keinerlei Signale zu Loss and Damage im Abkommen selbst gebe.

Für Lorna Eden aus Fidschi ist die größte Herausforderung in Paris nicht die Verankerung von Loss and Damage im Abkommen, sondern die Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter 1,5°C. Am deutschem Pavillon prangt auf großen Tafeln die Forderung „Below 2°C“. Für die Bewohner von Inselstaaten nicht genug: Das Pariser Abkommen muss den Anspruch haben, die globale Erwärmung auf unter 1,5°C zu halten. Sonst bedeutet dies den Untergang vieler pazifischer Inseln.

Klimabedingte Katastrophen haben zwischen 2008 und 2013 etwa 140 Millionen Menschen dazu gezwungen, ihr Zuhause zumindest zeitweise zu verlassen – das entspricht 85 Prozent aller Vertreibungen in diesem Zeitraum. Das verdeutlicht, dass Flucht und Migration als Folge des Klimawandels bereits heute stattfindet. „Es geht in Paris auch um eine Gerechtigkeitsfrage. Und um Fluchtursachenbekämpfung: Wer es damit ernst meint, muss mit einem ambitionierten Klimaabkommen dafür sorgen, dass Menschen im Süden eine Lebensperspektive behalten“, erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel.

 

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