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Studie zu Landgrabbing in Sierra Leone veröffentlicht

Trotz der Ebola-Krise geht das Landgrabbing in Sierra Leone weiter. Eine Vielzahl von Akteuren versucht dem etwas entgegenzusetzen. Brot für die Welt analysiert in einer Studie in welchem Kontext das Landgrabbing voranschreitet und wer die Akteure im Landsektor Sierra Leones sind.

 

Von Caroline Kruckow am

Trotz der Ebola-Krise geht das Landgrabbing in Sierra Leone weiter. Eine Vielzahl von Akteuren versucht dem etwas entgegenzusetzen. Bereits 2012/2013 hatte sich die Regierung von Sierra Leone entschieden, die ‚Voluntary Guidelines on Responsible Governance of Tenure of Land, Fisheries and Forests/VGGT‘ mit Unterstützung der Welternährungsorganisation FAO und der deutschen Bundesregierung im eigenen Land umzusetzen. Auf einer Partnerfachtagung im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) im Frühjahr 2014 wurde der Landsektor als ein zentraler Bereich für die Friedensförderung hervorgehoben. Allerdings wurde auch deutlich, dass Kenntnisse über wichtige Prozesse im Land, Know-How in spezifischen Bereichen sowie ein Überblick über die unterschiedlichen Akteure und zivilgesellschaftliche Vernetzung fehlen.

Brot für die Welt hat deshalb anschließend eine Studie in Auftrag gegeben, in der die beiden Gutachter Erwin Geuder-Jilg und Shecku K. Mansaray gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort eine umfassende Kontext- und Akteursanalyse im Landsektor Sierra Leones erstellt haben. Der Endbericht ist in seiner Kurzfassung in der Brot für die Welt-Reihe "Aktuell" veröffentlicht.

Die Ergebnisse der Studie zeigen auf, dass zivilgesellschaftliche Organisationen über die im Land laufenden internationalen Prozesse wie Umsetzung der VGGT sowie über den ‚International Dialogue on Peacebuilding and Statebuilding‘ im Zusammenhang mit dem ‚New Deal for Engagement in fragile States‘ zu wenig informiert sind, um sich konstruktiv in die Prozesse einbringen, diese kritisch begleiten und mitgestalten zu können. Es fehlen zudem auch an vielen Stellen Kapazitäten, Know-how sowie spezifische Detailkenntnisse, wie z.B. zur Frage der traditionellen/informellen gegenüber formellen Landrechten, etc. Auch die Vernetzung zivilgesellschaftlicher Akteure vor Ort könnte aus Sicht vieler Akteure verbessert werden, um gegenseitige Stärkung und Kooperation zu verbessern. Darüber hinaus fehlen Kapazitäten im Bereich der qualifizierten Datenerhebung, Analyse und Auswertung.

Der Bericht endet mit Empfehlungen für multilaterale Geber wie die FAO, für staatliche Geber auch aus Deutschland, sowie für zivilgesellschaftliche Akteure, die selber im Land aktiv sind und/oder lokale Partnerorganisationen unterstützen. Im Zentrum stehen dabei unter anderem:

  • Die Unterstützung zivilgesellschaftlicher Akteure in ihrer weiteren Vernetzung, u.a. über die Gründung einer gemeinsamen Plattform
  • Die Förderung angepaßter Aus- und Fortbildung von zivilgesellschaftlichen Akteuren in spezifischen Bereichen, vor allem zu unterschiedlichen Landrechten, Genderfragen und Kommunikation
  • Die Unterstützung von analytischen und Gutachter-Kapazitäten bei zivilgesellschaftlichen Akteuren und Förderung von gemeinsamen Analysen, um ein kritisches und unabhängiges Monitoring von Investitionsprojekten im Land zu fördern
  • Die Aufforderung zu konfliktsensiblem Vorgehen und Unterstützung der lokalen zivilgesellschaftlichen Akteure vor Bedrohung und Repression

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