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Bayer-Monsanto: Megazusammenschluss im Pestizid- und Saatgutsektor

Von der globalen Zivilgesellschaft wird die Entwicklung der Mega-Zusammenschlüsse im Saatgut- und Pestizidsektor schon seit längerer Zeit mit größter Sorge verfolgt. Partnerorganisationen von Brot für die Welt kritisieren den Zusammenschluss von Bayer und Monsanto.

 

Von Stig Tanzmann am

Von der globalen Zivilgesellschaft wird die Entwicklung der Mega-Zusammenschlüsse im Saatgut- und Pestizidsektor schon seit längerer Zeit mit größter Sorge verfolgt. Sollten die Fusion von Dow und Du Pont, sowie die Übernahme von Monsanto durch Bayer und die Übernahme von Syngenta durch ChemChina, zustande kommen, werden wir alle auf einem Planeten leben, auf dem, nach Zahlen der ETC Group, je zwei Konzerne 50 Prozent des globalen Saatgutmarktes (Bayer+Monsanto 30,1 Prozent und Dow+Du Pont 22,7 Prozent) und des globalen Pestizidmarktes  (Bayer+Monsanto 24,6 Prozent und ChemChina+Syngenta 25,8 Prozent) beherrschen. Alle drei neuen großen Konzerne zusammen werden einen globalen Marktanteil von über 60 Prozent, sowohl bei Saatgut, als auch bei Pestiziden haben.

Marktkonzentration gefährdet Ernährungssicherheit

Eine solche Marktkonzentration ist aus Perspektive der Ernährungssicherheit und der Ernährungssouveränität hoch alarmierend, denn dies bedeutet, die neuen Mega-Konzerne werden eine kaum vorstellbare Macht über die Fragen der Welternährung bekommen. Schon heute haben diese Konzerne einen unverhältnismäßig hohen Einfluss auf die Agrarproduktion.

Für viele Bäuerinnen und Bauern bedeutet diese heute schon enorme Marktmacht der Konzerne, dass sie nicht selbst über die Wahl ihres Saatguts entscheiden können. Sie müssen aus Mangel an Alternativen Saatgut von Bayer oder Monsanto kaufen, häufig zu einem hohen Preis. Hunderttausende Bäuerinnen und Bauern sind so in die Schuldenfalle geraten und in ihrer Existenz bedroht. Diese Abhängigkeit wird sich Zukunft noch weiter verschärfen. Gleichzeitig funktioniert das Saatgut der Konzerne nur mit Pestiziden. Was gerade in den Ländern des Südens zu massiven Gesundheits- und Umweltproblemen geführt hat.

Kritik aus dem Globalen Süden

Folgerichtig haben einige unserer internationalen Partnerorganisationen sofort nach  den ersten  Übernahmegerüchten angekündigt, in ihren Ländern alle juristischen Mittel auszuschöpfen, um einen neuen Mega-Konzern Bayer-Monsanto zu verhindern. Dies sind vor allem Organisationen, wie das African Center for Biodiversity, die sich schon länger auch im juristischen Konflikt mit Monsanto befinden.

Zusätzlich wird es potentiell für die global gefragten und aus Ernährungs- und Klimaperspektive dringend notwendigen Alternativen, wie der Agrarökologie, noch schwerer werden, sich durchzusetzen. Agrarökologie hat zum Ziel den Einsatz von Pestiziden drastisch zu reduzieren, besser zu sogar zu beenden und lokal angepasstes, am besten bäuerliches Saatgut einzusetzen. Sprich es gibt hier für die Konzerne kein Geld zu verdienen. Daher werden sie diese Alternativen weiter Behindern wo es nur geht.

Megazusammenschlüsse führen zu höheren Preisen

Es sollte jedem klar sein: Fusionen und Übernahmen müssen refinanziert werden. Die Kosten werden die Bäuerinnen und Bauern und Konsumentinnen und Konsumenten weltweit zu tragen haben. Deshalb müssen solche  Megazusammenschlüsse unbedingt unterbunden werden.

Die Megazusammenschlüsse müssen ein Weckruf für uns alle sein, die gesellschaftliche Transformation und die Agrarwende stärker zu forcieren, um nicht weiter die Macht- und Marktkonzentration im Agrarbereich mit zu finanzieren.

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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