Die Kultur Kambodschas ist durch die angkorianische Zeit, den Buddhismus und das französische Protektorat angereichert, sodass man Tempel hinduistischen Glaubens neben französischen Kolonialbauten und buddhistischen Pagoden finden kann.
Leider wurde die Vielfalt der Kultur durch Kriege wie den Vietnamkrieg zerstört.
Die zerstörerische Kraft ging aber von den Roten Khmer aus, welche versuchten, die Kultur Kambodschas auszurotten.
Heutzutage versuchen die Kambodschaner ihre Kultur in Tanz, Schattentheatern, Musik, Marshal Art und Kunst wiederzufinden, doch gibt es noch wenig Möglichkeiten, die Kultur auszuleben.
Die pompösen mehrtägigen Hochzeiten jedoch bieten jedem die Möglichkeit dem Alltag zu entfliehen, wie beispielsweise kurze Kleider tragen und sexy Schultern zu zeigen. Diese Hochzeiten haben jedoch alles überlebt. Manchmal schien es mir sogar, als ob die Hochzeiten der Dreh- und Angelpunkt des Lebens seien. Ein Grund hierfür ist, dass sämtliche Freunde, Arbeitskollegen, Verwandte, Nachbarn und Bekannte von dem Brautpaar aber auch von deren nahen Verwandten eingeladen werden, so dass sich nicht selten eine Hochzeitsgesellschaft mit hunderten von Gästen finden lässt. Mein Glück, da ich so bei einigen Hochzeiten teilnehmen durfte, ohne das Brautpaar vorher gekannt zu haben und so die vielen kleinen Rituale wie das Wandern der Hochzeitsgesellschaft durch die Straßen oder das Anpreisen der Eltern sehen durfte.
Neben den lang im Voraus geplanten Hochzeiten, in denen die Frauen über den Titel der Schönsten wetteifern, natürlich nur inoffiziell, gibt es viele andere Festivitäten, die einem 15 weitere Urlaubstage bescheren.
Die größten dieser sind das Wasserfest, das Totenfest „ Pchum Benh“ und das Kambodschanische Neujahr, welche von allen Kambodschanern über mehrere Tage gefeiert werden.
Ein weiterer für mich persönlich sehr wichtiger Aspekt der Kultur ist Essen. Glücklicherweise scheine ich nicht die Einzige zu sein, da auch in Kambodscha das Essen wichtig zu sein scheint, immerhin nimmt man hier manchmal fünf Mahlzeiten täglich ein. Leider ist viel durch die Hungersnot während des Regimes der Roten Khmer verloren gegangen, da Essensraub hart bestraft wurde und die Kambodschaner auf Blätter oder unübliche Fleischlieferanten wie Hunde und Ratten zurückgreifen mussten.
Heutzutage wird sehr fischlastig gegessen, was es für mich als Vegetarier etwas schwer machte, doch ich wurde durch die Vielfalt der Gemüse- und Obstsorten entschädigt. Seht selbst…