Das Klimaabkommen von Paris im Dezember 2015 ist ein Meilenstein der internationalen Umwelt- und Entwicklungsdiplomatie. Die Ergebnisse sind aus Sicht der vulnerablen Länder weitreichender als der sich vorher abzeichnende politische Kompromiss. So konnte insbesondere ein Langfristziel gesetzt werden, welches den Treibhausgasaustausch in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts global auf Null reduzieren soll. Dies bedeutet eine "Dekarbonisierung" der Energiesysteme vor 2050. Das Zwei-Grad-Limit wurde völkerrechtlich vereinbart und das 1,5-Grad-Temperaturlimit gestärkt. Außerdem konnte ein Langfristziel in den Verhandlungsbereichen Anpassung und Klimafinanzierung verankert werden. Es konnte ein Verschärfungsmechanismus vereinbart werden, der sich sowohl auf die (bisher nicht 1,5-Grad-/Zwei-Grad-kompatiblen) Klimaschutzbeiträge der Länder bezieht als auch Klimafinanzierung und Anpassung mit einschließt. Es konnte außerdem eine Entscheidung zur weitreichenden Verankerung des Themas "klimabedingte Verluste und Schäden" verabschiedet werden.
Den ärmsten und verletzlichsten Staaten ist es gelungen, eine moralische Ebene in die Verhandlungen zu bringen. Nun bedarf es einer ambitionierten Umsetzung der Beschlüsse, um den gefährlichen Klimawandel einzudämmen.