Der Landesbischof der Evangelischen Kirche von Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, und der katholische Erzbischof von Freiburg, Stefan Burger, riefen gemeinsam in einem ökumenischen Gottesdienst, zu dem Erlassjahr geladen hatte, die G20-Staaten auf, die Themen Gerechtigkeit und Entschuldung der Entwicklungsländer anzugehen.
Cornelius-Bundschuh betonte in seiner Ansprache, die Wurzeln des christlichen Glaubens sollten Vorbild sein für das politische Handeln gegenüber den Entwicklungsländern. „Gottes Güte führt zu einem gerechten Leben“, sagte er und forderte von den Regierungen, rechtsstaatliche Entschuldungsverfahren für überschuldete arme Entwicklungsländer zu installieren.
Erzbischof Stefan Burger erinnerte an die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus, die den Untertitel „Sorge für das gemeinsame Haus“ trägt. Alle Menschen auf der Welt trügen diese Sorge um die gemeinsame Erde. Dazu gehöre es, so zu leben, dass alle leben und überleben könnten. „Die Ärmsten der Armen brauchen eine Perspektive, weil sie unter ungerechten Strukturen leiden“, betonte er. Für Christen sei es ein Grundanliegen, sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Die Hindernisse dafür zu beseitigen, sei Aufgabe der staatlichen Politik und kirchlicher Entwicklungsarbeit. Nationalität und Religion seien keine Ausschlusskriterien für Solidarität.
Pfarrer Thomas Weiß von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Baden zog sein Fazit: „Die globalisierte Weltwirtschaft geht meist zu Lasten der Ärmsten. Das lässt uns nicht in Ruhe“.