Klimaschäden in Bangladesch
Bei uns herrscht Ausnahmezustand. Der Meeresspiegel steigt stetig und die Unwetter werden heftiger. Es kommt immer wieder zu Überflutungen. Dies trifft nicht nur die Menschen, sondern auch die Landwirtschaft. Schon jetzt merken wir, dass unsere Nahrungssicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Also nicht nur die unmittelbare Zerstörung von Dörfern an der Küste, sondern auch der Verlust der Lebensgrundlagen führt in Bangladesch zur Abwanderung vieler Menschen in sicherere Gegenden.
Erwartungen an die Bonner Klimakonferenz
Hier wird gerade ein Regelwerk zur Umsetzung des Pariser Abkommen erarbeitet. Ich verfolge den Prozess und bis ehrlich gesagt skeptisch. Denn die Delegierten sind mehr damit beschäftigt, zu verhandeln und ihre Interessen zu vertreten, statt zügig die notwendigen Richtlinien aufzustellen. Es ist immer wieder der gleiche Fehler: Endloses Feilschen statt konkrete Schritte. Es wäre sinnvoll, wenn die Delegationen auch die Stimmen Anderer hören würden, zum Beispiel aus der Zivilgesellschaft. Gerade Organisationen von den Betroffenen wissen oft viel besser, was notwendig ist und wie es umgesetzt werden kann.
Was getan werden muss
Es wird immer deutlicher, dass der Umgang mit bereits eingetretenen klimabedingten Schäden und Verlusten immer dringlicher wird. Diesen Aspekt hat die internationale Klimapolitik bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Ein gerechter Umgang mit solchen Schäden erfordert nicht nur eine realistische Finanzierung, sondern auch technische Hilfe. Was hilft uns ein schönes Regelwerk, wenn Menschen und arme Staaten nicht mehr in der Lage sind, das Überleben zu sichern?
Ich vermisse dabei eine gerechte Lastenverteilung. Viele arme Staaten, auch Bangladesch, leisten auch angesichts sehr knapper nationaler Ressourcen bereits einen sehr großen, kostspieligen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Viel reichere Länder haben angesichts ihrer weit besseren finanziellen Möglichkeiten Nachholbedarf.