Gut 60 Interessierte hatten sich versammelt, um ein buntes Programm mit Musik, Tanz, Bildern, Informationen und kulinarischen Kostproben zu erleben. Hans Zernickel vom Kirchenvorstand sprach herzliche Begrüßungsworte an die ehemaligen Nord-Süd-Freiwilligen und insbesondere an die drei Süd-Nord-Freiwilligen Tatia Kakhadze, Natalia Bezhanishvili und Vakho Kadagidze, welche sich aus Berlin und Brandenburg auf den Weg in das süd-niedersächsische Dorf gemacht hatten. Die drei georgischen Freiwilligen waren bis August 2017 in Einsatzstellen unter anderem bei Slow Food in Berlin, dem Diakoniewerk Simeon in Königswusterhausen und einem Bau- und Abenteuerspielplatz in Neuruppin aktiv.
Initiiert wurde der Abend neben Elisabeth Urban von den anderen im Sommer 2016 aus Georgien zurückkehrten Freiwilligen Sophia Gölz, Luise Lott, Hannah Sauthoff und Pia Weßling. Auch die ehemaligen Freiwillige des Jahrgangs 2014/2015, Ruth Marciniak, unterstützte den Abend mit ihren Beiträgen. Die sechs jungen Frauen waren in Einsatzstellen bei georgischen Partnerorganisationen von Brot für die Welt eingesetzt, die sich unter anderem für Gendergerechtigkeit, Chancengleichheit und Demokratisierung stark machen. Dort engagierten sich die Freiwilligen überwiegend in der Kinder- und Jugendarbeit.
Georgisches Essen und Trinken
Bereits am Vortag hatte sich die Gruppe getroffen, um allerlei Köstlichkeiten vorzubereiten, die nun, wie bei einem georgischen Festmahl, auf die drei langen und vollbesetzten Tafeln aufgetischt wurden. Dazu gab es in regelmäßigen Abständen Trinksprüche, die in traditioneller Art von Elisabeth vorgetragen wurden. Getrunken wurde unter anderem auf die Liebe, den Glauben und den Grund für das Fest. Nach jedem Trinkspruch erklang von allen Anwesenden der Ausruf: "Gaumardschoss! Sei Siegreich!" Mit diesen Worten erhebt der Georgier sein Glas, damit wird jeder Prost bekräftigt und nur so ist es zu erklären, wie das georgische Volk sich behaupten konnte, trotz ständiger Invasionen und Fremdherrschaften auf- und untergehender Großmächte.
Abgerundet wurde das Festessen mit georgischem Gesang begleitet auf der Tschonguri – einer Art Laute – von Luise. Höhepunkt des Abends bildete ein Quiz. Auf unterhaltsame Weise verarbeiteten die Freiwilligen ihre Erfahrungen und Eindrücke aus Georgien und sorgten so für einige Aha-Effekte beim fleißig miträtselnden Publikum. Wer hätte schon gedacht, dass Georgien vier Klimazonen umfasst, obwohl es nur der Größe von Bayern entspricht.
Weitere georgische Abende in Planung
Im Publikum befanden sich auch die ehemaligen Fachkräfte von Dienste in Übersee, Anna-Luise und Thomas Appel. Sie leben in der Nachbargemeinde Sudheim und waren von 1970 bis 1973 im zentralafrikanischen Staat Gabun für eine evangelische Schule tätig. Um die Projektarbeit von Brot für die Welt und die Gemeinde Höckelheim zu unterstützen, hatten die Freiwilligen Spendenkörbchen aufgestellt. Und Eva Koch, eine ehemalige Mitarbeiterin von Brot für die Welt, unterstützte mit allgemeinen Informationen über das EWDE und den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst.
In einer lebhaften Abschlussdiskussion gaben die neun Freiwilligen Auskunft zu den diversen Nachfragen über das Alltagsleben, die Kultur, die politische, soziale und ökonomische Situation in Georgien. Dank der Anwesenheit der georgischen Freiwilligen und den verschiedenen Erlebnisberichten der deutschen Rückkehrerinnen entstand ein facettenreiches Bild der georgischen Gesellschaft. Zu guter Letzt führte Elisabeth einen traditionellen Tanz auf – beschwingt fand dieser gelungene Abend so seinen Ausklang.
Auf die nächsten georgischen Abende dürfen sich die Heimatgemeinden der anderen Rückkehrerinnen freuen.
Text und Bilder: Eva Koch