Die religiöse Landschaft verändert sich zusehends. Migrationsprozesse und auch Fluchtbewegungen führen zu einem Anwachsen auch von christlichen Gemeinden anderer Sprache und Herkunft in Deutschland. Nach Daten der Pew Foundation sind 49 Prozent aller Migrantinnen und Migranten weltweit sind Christen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen hatte schon in der letzten Vollversammlung in Busan, Süd-Korea, 2013 auf die wachsende Nachfrage nach alternativen Formen einer interkulturellen ökumenischen Bildungsarbeit und einer Führungskräfteschulung reagiert. Er rief das Projekt eines „Global Ecumenical Theological Institute“ - kurz GETI ins Leben. Im Kontext des Kirchentages in Berlin 2017 wird dieses Projekt nun fortgeführt.
In der Zeit vom 19. Mai bis 1. Juni kommen 150 fortgeschrittene Theologiestudierende aus vielen Ländern, viele von ihnen in asiatischen, afrikanischen oder lateinamerikanischen Migrationskirchen in Europa aktiv, in Berlin zusammen. Sie nehmen an GETI 17 teil, einem groß angelegten interkulturellen ökumenischen Akademieprogramms, das vor, während und nach dem Kirchentag stattfindet.
Das Leitthema „Reforming Theology – Migrating Church – Transforming Society“ bezieht das Grundthema des Reformationsjubiläums auf die Prozesse der Migration in Kirche und Gesellschaft und fragt nach dem transformatorischen Potential von Kirchen in Europa. Am 19. Mai wird das GETI-Programm, dessen Vorbereitung von der Grundsatzabteilung von Brot für die Welt gefördert und begleitet wurde, bei einem Empfang von Brot für die Welt eröffnet und die Teilnehmenden durch Vertreterinnen und Vertreter der Konferenz Europäischer Kirchen, Brot für die Welt und des Berliner Senates begrüßt. 30 international renommierte Dozenten und Dozentinnen, viele von ihnen aus Kirchen, die mit Brot für die Welt verbunden sind, gestalten das vielseitige zweiwöchige Programm, für den eigens ein 300 seitiger Ökumenischer Reader erstellt wurde. Auch der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Heinrich Bedford-Strohm wird zu der Gruppe sprechen.
Das Projekt GETI will als ökumenische Nachwuchsförderung vor allem "eine politische und moralische Haltung befördern, die Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ins Zentrum der Botschaft rückt."