Klimaschäden in Fidschi
Für mich ist Klimawandel eine tagtägliche Erfahrung. Mal ist es extrem heiß, dann wieder eisig kalt. Wer in der Pazifikregion an der Küste, also im Tiefland lebt, leiden seit längerem unter dem ansteigenden Meeresspiegel. Heftige Stürme und Flutregen machen den Bewohnern und ihren Gemeinden schwer zu schaffen. Zwar gibt es ein Vorwarnsystem, aber oft kommt der Alarm zu spät. Manchmal geht es nur um Stunden – und diese Zeit reicht nicht auf, sich auf eine Überschwemmung oder zyklonartige Winde vorzubereiten. Immer wieder verlieren die Menschen ihr Hab und Gut.
Erwartungen an die Bonner Klimakonferenz
Ich denke immer wieder an Paragraf 2 des Pariser Abkommens: Darin wird festgelegt, dass die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius beschränkt werden soll. Für uns auf den pazifischen Inseln ist dies aber immer noch ein Todesurteil. Es bedeutet, dass ganze Staaten ausgelöscht werden, dass die Menschen ihre Heimat und ihre Kultur verlieren werden. Deswegen bin ich hier und will den Verantwortlichen unsere Lage verdeutlichen. Das Parisabkommen muss eingehalten werden, und die Zielsetzung muss verbessert werden.
Was getan werden muss
Jetzt beginnt bei uns die Zyklon-Saison und hält bis April an. Ohne Zweifel wird es neue Zerstörungen geben, während die Dörfer, die letztes Jahr getroffen wurden, noch dabei sind, die Schäden zu beheben. 45 Gemeinden steht in Fidschi die Umsiedlung bevor, einige wurden schon in höher gelegene Gebiete verlegt. Unsere erste Maßnahme gegen den Klimawandel besteht derzeit darin, die Menschen und ihre Habseligkeiten vor der zerstörerischen Kraft des Wetters zu schützen. Das ist unser Alltag. Von entscheidender Bedeutung ist, dass wir dabei finanziell unterstützt werden. Ohne Geld lässt sich weder eine Umsiedlung noch der Bau von Schutzwällen realisieren. Für diejenigen, die schon alles verloren haben, wie für diejenigen, die sich an den Klimawandel anpassen müssen, ist das Thema Finanzierung auf der COP23 von existenzieller Bedeutung.