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"Wir haben es satt" 2017 Rede von Marilene Souza

Am 21. Januar 2017 sprach Marilene Alves de Souza von der Misereor und Brot für die Welt Partnerorganisation (Centro de Agricultura Alternativa do Norte de Minas Gerais) auf der Abschlusskundgebung der "Wir haben es satt" Demonstration vor dem Brandenburger Tor.

Von Stig Tanzmann am

Guten Tag, liebe Freundinnen und Freunde,

Wir sind aus Brasilien gekommen, um Euch zu sagen, dass wir gemeinsam mit Euch für eine andere Landwirtschaft kämpfen. Und wir sind gekommen, um an die Öffentlichkeit zu bringen, wie das Agrarbusiness mit seinen Monokulturen, seinem massiven Einsatz von Agrargiften und seinem gentechnisch veränderten Saatgut jeden Tag mehr unsere Artenvielfalt und unser Volk vernichtet.

Seit 2008 sind wir Champions; weltweit an der Spitze. Und zwar im Verbrauch von Agrargiften. Und Bayer und Monsanto verdienen eine Menge Geld dabei. Die Gifte verseuchen unser Wasser an der Erdoberfläche, aber auch unterirdisch. Unsere Flüsse trocknen aus, unser Boden wird kontaminiert und unser traditionelles Saatgut wird zerstört. Selbst in der Muttermilch von stillenden Frauen in Mato Grosso wurden Reste von Agrargiften gefunden. Es gibt in Brasilien keinerlei Kontrolle über den Einsatz von Agrargiften; sie werden beliebig benutzt.

Unser Land wird uns weggenommen, um immer und immer mehr Soja, Zuckerrohr und Eukalyptus anzubauen. Allein 2015 sind mindestens 49 Menschen in Brasilien im Kampf um ihr Land grausam ermordet worden. Und Deutschland importiert große Mengen Soja aus Brasilien, um Schweine und Hühner zu ernähren. Je größer die Nachfrage nach diesem Fleisch ist, desto massiver die Umweltzerstörung und die Konflikte in Brasilien.

Wir brauchen kein Bayer und kein Monsanto und deren angebliche Lösungen, um unser Essen und unser Saatgut zu produzieren. Wir wollen vielmehr Autonomie über unsere natürlichen Ressourcen.  Und wir wollen unser Land und unser Wasser zurück.

Dafür arbeiten wir in einem großen Netzwerk mit mehr als 1.000 Saatgutbanken und Saatguthäusern für natives Saatgut. Dort sind die Menschen zentral, die ihr Leben der Bewahrung, Vermehrung und Verbreitung unseres Erbes widmen. Und dieses Erbe ist unser vielfältiges Saatgut.

Wir forsten degradierte Gebiete auf und entwickeln auf Grundlage des traditionellen lokalen Wissens agrarökologische Methoden, um unsere Artenvielfalt auf dem Acker und unser Wasser zurückzugewinnen und wir stellen uns so auch dem Klimawandel entgegen.

Wir wollen und wir können eine andere Landwirtschaft praktizieren, die uns gesundes Essen ohne Gift und ohne Artensterben bietet. Auf dass diese unsere Bewegung und unsere gemeinsame Stärke uns mehr Ernährungssicherheit und mehr Ernährungssouveränität bringen!

 

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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