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„Agrobusiness bedroht traditionelle Pampa-Völker"

Die Lutherische Diakoniestiftung FLD will auf den Wasserforen in Brasilia die Lage in den Pampas, einer einzigartigen Naturlandschaft in Südbrasilien thematisieren. Traditionelle Völker wehren sich dort gegen den übermäßigen Wasserbrauch industrieller Projekte, sagt Julia Rovena Witt von der FLD.

Von Gastautoren am

Julia Rovena Witt

Gemeinsam mit dem Komitee der traditionellen Völker der Pampa setzen wir uns hier für die Rechte der Menschen ein, die in der wirtschaftlichen Entwicklung in ihrer Region zumeist übergangen werden. Ihnen geht es um den Schutz des Landes, auf dem sie leben, und um die Bewahrung ihres traditionellen Wissens bei Umgang mit der Natur oder der Landwirtschaft.

Auf Veranstaltungen beim Alternativen Wasserforum Fama geht es auch um die Probleme, die das Leben dieser Gemeinde bedrohen: Den Bergbau, die Wasserverschmutzung durch Pestizide oder Industrien und die Ausbreitung von Monokulturen beispielsweise von Eukalyptus. Ein weiteres Problem sind die Klimaveränderungen wie längere Trockenperioden oder Überschwemmungen. Darüber hinaus wollen wir uns auf dem Fama mit anderen Gruppen, die sich für die Bewahrung des Wassers einsetzen, koordinieren und gemeinsame Aktionen planen, sagt Rovena Witt von der Lutherischen Diakoniestiftung FLD, die eng mit Brot für die Welt zusammen arbeitet.

Die Pampa ist ein Biom ganz im Süden Brasiliens. Dieses Ökosystem entspricht 63 Prozent der Fläche des Bundesstaates Rio Grande do Sul und wurde erst im Jahr 2004 offizielle als schützenswertes Biom eingestuft. Charakteristisch für diese Landschaft sind die ausgedehnten Felder, die sich immer wieder mit Waldstücken abwechseln. Derzeit ist es vor allem die industrielle Landwirtschaft, die das ökologische Gleichgewicht in diesem Biom bedroht. Zum Beispiel ist geplant, im Zentrum des Bundesstaates Blei zu fördern. Dies wäre eine große Gefahr für das Grundwasser und mehrere Flüsse in der Region. Dort, wo früher familiäre Landwirtschaft betrieben wurde oder unberührte Natur war, gibt es jetzt Monokulturen von Soja, Mais, Reis und Eukalyptus.

In der Region leben viele indigene Ethnien, auch Quilombolas, das sind die Nachfahren von einst entflohenen Sklaven, Fischer – viele traditionelle Gemeinden, zu denen wir auch die Pomeraner zählen. Das sind die Nachfahren von Einwanderern, die im 19. Jahrhundert aus Pommern migriert sind und bis heute darauf achten, ihre Kultur zu bewahren. Sie werden hier zu den traditionellen Völkern gezählt und werden ebenso wie andere von der Expansion der Agrarkonzerne in ihrer Lebensweise bedroht.

 

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