Prof. Dr. Andrioli hat sich intensiv mit den Auswirkungen von Gentechnik auf Mensch und Umwelt auseinander gesetzt und hat sich in vielen Veröffentlichungen und Vorträgen in Deutschland und Österreich in die öffentliche Diskussion um das Für und Wider von Gentechnik in der Landwirtschaft eingebracht.
„Biosoja versus Gensoja“
Der gebürtige Brasilianer ist ausgebildeter Agrartechniker, studierte Philosophie, Psychologie und Soziologie auf Lehramt, spezialisierte sich zum Thema Genossenschaftswesen und erlangte anschließend den Master in Erziehungswissenschaften.
Antônio Andrioli hat mit einem Stipendium des EED/Brot für die Welt in Deutschland an der Universität Osnabrück promoviert zum Thema „Biosoja versus Gensoja“: Eine Studie über Technik und Familienlandwirtschaft im nordwestlichen Grenzgebiet des Bundeslandes Rio Grande do Sul/Brasilien. Die Dissertation ist im Januar 2007 als Buch beim Peter-Lang-Verlag in Frankfurt erschienen.
„Agro-Gentechnik: Die Saat des Bösen“
Kurz vor seiner Rückreise nach Brasilien 2006 erschien ein Buch beim emu-Verlag in Lahnstein: „Agro-Gentechnik: Die Saat des Bösen. Die schleichende Vergiftung von Böden und Nahrung“, das er zusammen mit Richard Fuchs beim jährlichen Treffen der GesundheitsberaterInnen der Gesellschaft für Gesundheitsberatung, GGB, Lahnstein, herausgab. Die portugiesische Version des Buches ist 2008 unter dem Titel Transgênicos: as sementes do mal. A silenciosa contaminação de solos e alimentos beim Verlag Expressão Popular aus São Paulo erschienen. Die Unterstützung des Evangelischen Entwicklungsdienstes bei der Übersetzung und die Zusammenarbeit zwischen dem emu-Verlag und Expressão Popular bei der brasilianischen Herausgabe haben es ermöglicht, dass diese Ausgabe des Buches an Universitäten, Forschungsinstituten, Wissenschaftlern, Politikern und sozialen Bewegungen als Beitrag für die Aufklärung zum Thema Agro-Gentechnik in Brasilien kostenlos verteilt werden konnte.
Zurück in Brasilien
Seit 2007 arbeitete Antônio Andrioli als Dozent an der Unijuí in Südbrasilien. Seit März 2008 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Doktorat an der Johannes-Kepler-Universität in Linz (Österreich) angestellt, wo er seine Habilitationsarbeit schrieb. Im Januar 2010 berief ihn die brasilianische Regierung zum Direktor des Campus Cerro Largo der neuen staatlichen Universität UFFS (Universidade Federal da Fronteira Sul), die sich schwerpunktmäßig mit nachhaltiger Landwirtschaft und Agrarökologie beschäftigt. Inzwischen wurde er zum Vizepräsident der UFFS ernannt und bis Herbst 2017 arbeitete er für die brasilianische Regierung als Berater zum Thema Gentechnik.
„Wir haben Gentechnik satt“
Im Rahmen der „Wir haben es satt“ Demo am 20. Januar hat Antônio Andrioli vor dem Brandenburger Tor gesprochen!