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Die Kampagne „100 Million“ startet

Der offizielle Startschuss für die Kampagne „100 Million“ von Friedensnobelpreisträger fiel in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin.

Von Online-Redaktion am

Die Jugendvertreter von Brot für die Welt, Vera Arndt, Dorina Diesing, Benjamin Dörfel, Lena Rohde und Laurenz Terl stellten den anwesenden Bundestagsabgeordneten die Kampagne vor: „Jedes Kind soll an jedem Ort der Welt frei, sicher und gebildet aufwachsen können.“ Die Kurzform ist zugleich das Motto der Kampagne: Free. Save. Educated.

Die Jugendlichen wollten aber auch mit den Politikern ins Gespräch kommen und stellten ihre Fragen: Wie denken Bundestagsabgeordnete über das Thema? Was kann die Bundesregierung tun? Wo ist auch das Parlament in der Pflicht? Welche konkreten Schritte müssen jetzt gegangen werden, damit die Ausbeutung von Kindern endlich beendet wird? Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU), die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Dr. Bärbel Kofler (SPD), die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses Gyde Jensen (FDP), Stefan Liebich, außenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) stellten sich den Fragen.

Die Politiker-Antworten gingen dann auch deutlich über das hinaus, was die Jugendlichen von ihrem Gespräch mit den Abgeordneten erwartet hatten. So warb Entwicklungsminister Müller für ein parteiübergreifendes Signal und regte an, einen gemeinsamen Antrag mehrerer Fraktionen in den Bundestag einzubringen, um das Thema dort – vor breiter Öffentlichkeit – zu diskutieren: „Es ist wichtig, dass Leute wie ihr die Stimme erheben.“ Auch Gyde Jensen von der FDP, Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, nahm den Ball auf und regte an, dass man noch vor Weihnachten eine „Aktuelle Stunde“ im Bundestag zu diesem Thema abhalten könnte.

Politiker fordern mehr Verbindlichkeit

Die Abgeordneten thematisierten in ihren Antworten auch Maßnahmen der Bundesregierung, die vor allem auf freiwillige Selbstverpflichtungen von Unternehmen setzen,  wie den „Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte und das  „Textilbündnis“. Doch das Freiwilligkeitsprinzip gefällt nicht jedem. „Es braucht verbindliche Regeln", sagt Claudia Roth von den Grünen. Auch Bärbel Kofler sieht das ähnlich. Stefan Liebich von der Fraktion Die Linke mahnt an, dass  deutschen Unternehmen, die von Kinderarbeit bei ihren Zulieferern profitierten,  mit ernsten Konsequenzen gedroht werden müsste.

Brot für die Welt und die GEW fordern in diesem Zusammenhang ein verbindliches Abkommen im Rahmen der Vereinten Nationen, das die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten von Unternehmen regelt.

Viele Bundestagsabgeordnete, die die Kampagne 100 Million unterstützen – und dazu zählen neben denjenigen, die an der Auftaktveranstaltung mitgewirkt haben, auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Sabine Weiss (CDU) und die Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock – sind bereit, in Schulen, Gemeindehäusern und Universitäten mit Jugendlichen darüber zu diskutieren, was gegen ausbeuterische Kinderarbeit getan sollte.

Teil der Kampagne ist auch der Film „The Prize of Free“ über die Arbeit von Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi, der am 27. November weltweite Premiere auf Youtube feiert. Kailash Satyarthi, der bereits rund 90 000 Kinder aus der Sklaverei befreit hat, ist ein langjähriger Partner von Brot für die Welt.

Mehr zur Kampagne „100 Million“ finden Sie hier.

 

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