Blog

Friedensförderung und die Agenda 2030

Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit im 21. Jahrhundert – wie Kirchen und kirchennahe Akteure im Globalen Süden zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele beitragen. Ein Beitrag von Caroline Kruckow und Andreas Dieterich, Referent*innen im Friedensteam von Brot für die Welt

Von Andreas Dieterich am

Kleinbauer in seinem Reisfeld in Sierra Leone

„Wir sind entschlossen, friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften zu fördern, die frei von Furcht und Gewalt sind. Ohne Frieden kann es keine nachhaltige Entwicklung geben und ohne nachhaltige Entwicklung keinen Frieden.“Aus der Präambel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Dieser in der Präambel der Agenda 2030 festgehaltene Grundsatz ist Grundlage des Verständnisses von kirchlicher Friedensarbeit. Frieden ist einerseits Grundvoraussetzung für die Erreichung der Entwicklungsziele – anderseits ist Frieden ohne die Verwirklichung von sozial inklusiven und gerechten Gesellschaften nicht zu erreichen. Viele der lokalen Kirchen und Partnerorganisationen von Brot für die Welt setzen sich vor Ort ein für eine nachhaltige Entwicklung, zivile Konfliktbearbeitung, Zugang zu Justiz und Rechtsstaatlichkeit sowie inklusive Institutionen und politische Teilhabe.

Vier Jahre nach Verabschiedung der Agenda 2030 standen beim High Level Political Forum (HLPF) im Juli 2019 in New York zum ersten Mal auch die Überprüfung der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele SDG 16 für friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften und SDG 10 für die Überwindung von Ungleichheit und Exklusion auf der Tagesordnung. Dazu gehören Themen wie Ernährungssicherheit, Landfragen und Zugang zu Recht, an denen sich exemplarisch die Wechselwirkung zwischen Frieden und nachhaltiger Entwicklung veranschaulichen lässt. Brot für die Welt hat dafür im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt) verschiedene Beispiele erfolgreicher Arbeit zivilgesellschaftlicher, kirchlicher und auch staatlicher Akteure zusammengestellt. Sie zeigen, dass die einzelnen SDGs nicht isoliert zu betrachten sind, sondern, um erfolgreich wirken zu können, in Verbindung mit anderen gebracht und umgesetzt werden müssen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die eindrucksvolle Arbeit des „Sierra Leone Network on the Right to Food“ (SiLNoRF), einer Partnerorganisation von Brot für die Welt. Konflikte um Land waren einer der maßgeblichen Auslöser für den zehnjährigen Bürgerkrieg in dem westafrikanischen Land. Auch nach dem Bürgerkrieg zeigte sich, dass die teils noch aus den 1920er Jahren stammenden Gesetze in keiner Weise die Konflikte um Land beilegen konnten, sondern diese sogar noch verschärften. Besonders Frauen wurden durch die gesetzlichen Bestimmungen benachteiligt und waren, vor allem im Norden des Landes, nicht berechtigt, Land zu besitzen. Daraufhin begannen zivilgesellschaftliche Organisationen, gemeinsam Druck auf die Regierung auszuüben. Nach mehreren Jahren intensiver Lobbyarbeit gelang es 2015, Richtlinien für eine neue nationale Landpolitik zu entwickeln und zu implementieren. Es zeigte sich, dass es starke zivilgesellschaftliche Organisationen, einen langen Atem und einen Mix aus verschiedenen Strategien benötigt, um Erfolge zu erzielen.

Die Arbeit zu Landrechten und Ernährungssicherung von SiLNoRF ist unverzichtbar, um in Sierra Leone ein erneutes Aufflammen von Gewalt und eine Verschärfung von Konflikten um Ressourcen zu verhindern. Das Beispiel macht deutlich, wie durch die konstruktive Arbeit im Bereich von Landrechtsfragen und unter Berücksichtigung von Gender und Menschenrechten Gewalt verhindert und zu SDG 16 und verschiedenen anderen SDGs beigetragen und damit ein Beitrag zu Frieden und nachhaltiger Entwicklung geleistet werden kann. 

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel der  in der Mitarbeitenden - Zeitschrift des Auswärtigen Amtes im Dezember 2019 erschienen ist.

Weitere Infos: „Land and Conflict Prevention – How integrated solutions can help to achieve the SDGs”. Die kostenlose Publikation der Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung, in der Brot für die Welt mitarbeitet, findet sich im Folgenden zum herunterladen.

 

Jetzt spenden Unterstützen Sie uns

Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

Bitte eine gültige Eingabe machen

Als Fördermitglied spenden Sie regelmäßig (z. B. monatlich)