Am „Red Hand Day“ haben zahlreiche Mitarbeitende von Brot für die Welt im Foyer ihre Stimme erhoben und ihre Handabdrücke gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten abgegeben. Am 12. Februar 2002 trat das "Fakultativprotokoll zum Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes in bewaffneten Konflikten" in Kraft. Seitdem gibt es auch die "roten Hände" als Zeichen und Symbol des Protestes gegen den Einsatz von aktuell geschätzten 250.000 Kindern in mindestens 19 Länder als Soldaten.
Eingerahmt von einem kleinen Konzert des Chors und einführenden Worten der Präsidentin Frau Füllkrug – Weitzel, in der Sie auf die wachsende Zahl von Kindersoldaten aufgrund des Anstiegs innerstaatlicher Konflikten und bewaffneter Akteure einging und das darum so wichtige Engagement gegen den Einsatz von Kindersoldaten hervorhob, haben über 70 Mitarbeitende ihren Handabdruck gegen den Einsatz von Kindersoldaten abgegeben. Diese sollen nun gesammelt und an die Bundesregierung geschickt werden.
Gleichzeitig hat die Brot für die Welt Partnerorganisation CAPA in der Demokratischen Republik Kongo (https://www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/dr-kongo-kindersoldaten/) auch eine „Red Hand Day – Aktion“ durchgeführt. Das Ausbildungszentrum der Baptisten ermöglicht ehemaligen Kindersoldaten eine Ausbildung und damit einen Neustart in ein ziviles Leben. Zehntausende Jungen und Mädchen sind in den vergangenen zwanzig Jahren in der Demokratischen Republik Kongo als Kindersoldaten missbraucht worden. Den Red hand Day wollten CAPA und Brot für die Welt gemeinsam ein Zeichen setzen gegen den Einsatz von Kindersoldaten und auf die Verantwortung Deutschlands, als einer der größten Kleinwaffenexporteure weltweit, aufmerksam machen.
Denn der Zusammenhang ist hinlänglich bekannt: Kleinwaffen sind per Definition leicht zu tragen, das können auch Kinder. Außerdem sind sie einfach zu bedienen, billig und massenhaft verfügbar. Seit mehr als zwanzig Jahren weisen die Vereinten Nationen darauf hin, dass diese Gründe den Einsatz von Kindersoldaten nachweislich begünstigen. Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hat deshalb die Bundesregierung mehrmals aufgefordert, Waffenexporte in Konfliktregionen zu verhindern in denen Kindersoldaten eingesetzt werden, insbesondere bei Kleinwaffen. Doch selbst wenn bekannt war, dass in den Empfängerländern Kinder als Soldaten missbraucht wurden, lief der Verkauf deutscher Kleinwaffen weiter, wie die Beispiele Kolumbien, Syrien, Irak, Indien, Jemen und die Philippinen beweisen.
Der Einsatz von Kindersoldaten ist eine massive Menschenrechtsverletzung und eine schwere Hypothek für die Zukunft jeder Gesellschaft, denn die in der Kindheit angelernte Gewaltbereitschaft prägt das Verhalten auch später in den persönlichen wie gesellschaftlichen Beziehungen. Kinder und Jugendliche benötigen keine Ausbildung an Waffen, sondern familiäre Geborgenheit, Schulbildung und berufliche Perspektiven. Dazu kann Deutschland durch Entwicklungszusammenarbeit und durch eine aktive Politik der Friedensförderung beitragen – die nicht durch massive Kleinwaffenexporte konterkariert wird.
Im Folgenden finden Sie Bilder der Aktion und die Publikation "Kleinwaffen in Kinderhänden" zum herunterladen.