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Wir brauchen Klimagerechtigkeit: Jetzt!

Cornelia Füllkrug-Weitzel forderte auf dem Podium des Kirchentags mit dem EKD-Ratsvorsitzendem Heinrich Bedford-Strohm, Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, und Raju Pandit Chhetri, Direktor des Prakriti Resources Center Nepal, endlich eine mutige Klimapolitik.

Von Maike Lukow am

Auf dem Kirchentagspodium zu Klima, Umwelt und Gerechtigkeit diskutierten Heinrich Bedford-Strohm, Johan Rockström, Moderatorin Ines Pohl, Cornelia Füllkrug-Weitzel und Raju Pandit Chhetri

"Es ist mehr als an der Zeit, Klimagerechtigkeit zu schaffen", mahnte Brot für die Welt-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel. Die Industrienationen seien der Hauptverursacher des Klimawandels, doch 85 Prozent der Klimarisiken tragen die Länder des Globalen Südens. Mehr als 70 Prozent der betroffenen Bevölkerung leben in Asien und auf dem afrikanischen Kontinent. Der Klimawandel sei schon jetzt eine der Hauptursachen für Armut weltweit. Auch der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm betonte: "Die eine Hälfte der Welt dürfe nicht länger auf Kosten der anderen Hälfte leben." 

Noch können wir etwas tun

Der Direktor der Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung Johan Rockström appellierte, wie klimafeindlich die Menschen in den nächsten fünfzig Jahren handelten, würde die Beschaffenheit der Erde in den nächsten 10.000 Jahre bestimmen. Noch sei es möglich, den Klimawandel zu begrenzen. Es bleibe bis 2030, um die CO2-Kehrtwende zu schaffen.

Dazu rief auch Arzt und Kaberettist Eckart von Hirschhausen in einem humorvollen Zwischenkommentar auf: "Stellen Sie sich vor, Ihre Mutter sei krank und läge auf der Intensivstation. Würden Sie nicht alles für sie stehen und liegen lassen?". Genau sollten wir bei Mutter Erde handeln. Sie sei schwer krank und brauche dringend unsere Hilfe.

Beim Kampf gegen Klimawandel geht es ums Überleben

Für viele Menschen auf der Welt wie auf den Fidschi-Inseln oder in Bangladesch ist der Klimawandel längst bittere Realität. Sie kämpfen gegen seine Folgen. Raju Pandit Chhetri, Direktor des Prakriti Resources Center Nepal, erinnerte: "Für uns geht es ums Überleben." Deutschland solle deswegen im Kampf gegen den Klimawandel eine führende Rolle übernehmen. Dabei müsse es auch seine Komfortzone verlassen und beispielsweise endlich den Kohleausstieg wagen.

Wir brauchen eine mutige Regierung

Füllkrug-Weitzel unterstrich diese Forderung. Als eine der vier größten Industrienationen brauche Deutschland dringend eine mutige Regierung, die sich wirklich für das 1,5 Grad-Ziel einsetze. Dazu müsse sie nationale Anpassungenspläne und ein Klimaschutz-Gesetz umsetzen. Für Cornelia Füllkrug-Weitzel zählt dabei auch das Kostenargument nicht: Jedes Nichtstun würde teurer als die durch eine strikte Klimapolitik zunächst verursachten Kosten. So hätten sich beispielsweise die wirtschaftlichen Schäden durch Extrem-Wetterereignisse seit den 80er Jahren verdreifacht.

Was Kirchengemeinden tun können

Luisa Neubauer lud in einem Zwischenruf als eine der Hauptorganisatorinnen der deutschen Fridays for Future-Bewegung die Podiums-Zuhörerinnen und -Zuhörer ein, gemeinsam das "Team Hoffnung" zu bilden. "Lasst uns gemeinsam in Kirchengemeinden und bei Politikerinnen und Politikern für entschiedene Maßnahmen gegen den Klimawandel einsetzen", so Neubauer. Cornelia Füllkrug-Weitzel unterstützte sie und forderte die Kreis- und Landessynoden auf, Nägel mit Köpfen zu machen. Es brauche dafür verbindliche Beschlüsse. So habe die  Synode der Nordkirche schon 2014 als Ziel formuliert, bis 2050 klimaneutral zu werden. Klimaschutz in Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Landeskirche umfasse die energetische Sanierung von Gebäuden, die Versorgung mit erneuerbaren Energien, Mobilitätsfragen wie den Besitz von Autos sowie ethisch korrekte Geldanlagen und das Divestment aus fossilen Unternehmen.

Am Ende des Podiums verabschiedete das anwesende Publikum die Kirchentagsresolution „Die Ziele des Pariser Klimaabkommens konsequent umsetzen“. Sie richtet sich an Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat.

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