Gefährliche Migrationsrouten
Mehr als zehntausend meist minderjährige Geflüchtete gelten innerhalb der Europäischen Union als verschwunden, über das Mittelmeer fahrende Migrant*innen werden vermisst, in Nordafrika, Mexiko oder auf den inner-asiatischen Routen verschwinden Migrant*innen.
Migrant*innen sind besonders gefährdet, Opfer von Verschwindenlassen zu werden. In der Hoffnung auf ein besseres Leben begeben sie sich meist unter prekären Bedingungen und ohne Schutz auf den Weg in ihr Zielland, meist auch ohne die jeweilige Sprache zu sprechen. Es dauert oft Wochen oder Monate, manchmal gar Jahre, bis Familienangehörige sie als vermisst melden können und sich auf die beschwerliche Suche nach ihren Liebsten machen. Staaten tragen eine Verantwortung, Migrant*innen vor dem Verschwindenlassen zu schützen, verschwundene Personen zu suchen und die Fälle aufzuklären.
Was bedeutet es für Familienangehörige, wenn ihre Liebsten verschwinden? Was unternehmen lokale Menschenrechtsorganisationen, um sie bei ihrer Suche zu unterstützen und die Rechte der Opfer zu stärken? Und was können internationale Organisationen und jede/r einzelne von uns gegen das Verschwindenlassen von Migrant*innen unternehmen? In den kommenden Wochen veröffentlichen wir auf der Internetseite www.gewaltsames-verschwindenlassen.de eine Reihe von Beiträgen zum Thema und lassen Betroffene und Expert*innen, darunter Partner von Brot für die Welt, zu Wort kommen.
Machen auch Sie mit!
Schreiben Sie Ihre Bitte an die Politik auf ein Plakat! Machen Sie ein Bild davon und schicken Sie es uns bis zum 18. August 2020 an aktion@gewaltsames-verschwindenlassen.de. Weitere Informationen in mehreren Sprachen finden Sie hier.
In der Koalition gegen Verschwindenlassen haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Nicht-Regierungsorganisationen wie Brot für die Welt und Forschungsinstitutionen zusammengeschlossen, die seit vielen Jahren zu Menschenrechtsfragen arbeiten. Das Verschwindenlassen von Menschen ist ein besonders grausames Menschenrechtsverbrechen. Dazu gehört auch, dass eine Aufklärung systematisch verhindert wird. Dem wollen wir Öffentlichkeitsarbeit entgegensetzen. Auf unserer Internet-Plattform möchten wir gemeinsam und umfassend zu dem Thema informieren.