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Geldanlagen: Soziale Kriterien werden wichtiger

Seit nunmehr zehn Jahren wird der FairWorldFonds, als einer der größten und mit besonders strengen Nachhaltigkeitskriterien ausgestatteter Publikumsfonds Deutschlands, an der Börse gehandelt. Dass dieses Projekt so erfolgreich würde, war damals keineswegs vorhersehbar.

Von Jutta Albrecht am

Seit nunmehr zehn Jahren wird der FairWorldFonds, als einer der größten und mit besonders strengen Nachhaltigkeitskriterien ausgestatteter Publikumsfonds Deutschlands, an der Börse gehandelt. Dass dieses Projekt so erfolgreich würde, war damals keineswegs vorhersehbar. Deshalb war es für Brot für die Welt und seine Partner, dem Südwind Institut, Union Investment, der KD-Bank, der GLS Bank, eine besondere Freude im März das zehnjährige Jubiläum des FairWorldFonds zu feiern.

Was damals für viele Finanzmarktakteure als abstruse Idee von ein paar Weltverbesserern galt, hat sich zu einem besonders strengen Nachhaltigkeitsstandard für sozialverantwortliches wirtschaftliches Handeln auf dem Kapitalmarkt entwickelt. Der umfassende Katalog mit Ausschluss- und Positivkriterien, die sich an den Werten Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung orientieren, wurde zuletzt an die nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030, die Sustainable Development Goals (SDGs) angepasst. Damit liegen die Anlagekriterien des FairWorldFonds sehr weit über den am Finanzmarkt üblicherweise verwendeten Nachhaltigkeitsstandards, den sog. ESG-Kriterien (Environmental, Social and Government).

Keine einheitlicheDefinition von Nachhaltigkeit

Was genau Nachhaltigkeit bei Kapitalanlagen bedeutet, ist dennoch vor der Geldanlage genau zu prüfen, denn es mangelt nach wie vor an einer einheitlichen Definition von Nachhaltigkeit. Investoren arbeiten mit verschiedenen Konzepten, so dass Anleger*innen in der Bewertung der Nachhaltigkeitskriterien überwiegend auf sich gestellt sind. Eine einheitliche Regelung, was Nachhaltigkeit im Finanzsektor bedeutet, wird erst ab Anfang 2022 mit der EU- Taxonomie konkretisiert und in nationales Recht umgewandelt. Schon jetzt ist eine Schwäche der EU-Taxonomie erkennbar. Während man sich in dem Regelwerk intensiv mit der Definition der ökologischen Nachhaltigkeit befasst hat, wird die Klärung, was soziale Nachhaltigkeit bedeutet, weniger stark ausgearbeitet.

Corona-Pandemieführt zum Umdenken

Dabei zeigt sich gerade in der Corona-Pandemie, dass soziale Kriterien wichtiger werden. Bei vielen Anleger*innen hat die Pandemie zu einem Umdenken geführt. Etwa, wenn es um faire Arbeitsbedingungen und die Achtung von Menschenrechten geht, aber auch die Bekämpfung von Korruption spielt eine wichtige Rolle für die Auswahl von nachhaltigen Investments. Die Anleger*innen möchten wissen, wo ihr Geld angelegt ist und welche Wirkungen damit erzielt werden. Unternehmen wie Finanzmarktakteure sind also gut beraten ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten umfassend und transparent aufzustellen. Denn zusätzlich hat die Pandemie gezeigt, dass nachhaltige Anlagen sich in der Krise als besonders solide erweisen und somit erfolgreicher durch diese schwierige Zeit kommen, als ihre klassischen Mitbewerber.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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