Menschen verschwinden zu lassen gehört zu den schwersten Menschenrechtsverletzungen. Es verbreitet Angst und Schrecken und zermürbt die Familienangehörigen angesichts der Ungewissheit über das Schicksal ihrer Verschwundenen. Mit über 200.000 Fällen ist Lateinamerika die Region mit den meisten Verschwundenen.
Trotz der Unterschiede in Bezug auf Akteure, Zeit und Dauer sowie politisches Regime haben Verbrechen des Verschwindenlassens eines gemeinsam: Es dient als Mittel der Verfolgung, Kontrolle und systematischen Repression gegenüber der politischen Opposition, sozialen Bewegungen und all denjenigen, die als Gefahr wahrgenommen werden, weil sie sich zum Beispiel für ihre Rechte einsetzen. In Ländern wie Mexiko kann es aber auch jeden treffen - zum Beispiel dann, wenn es in Zusammenhang mit kriminellen Geschäften wie Menschenhandel oder Schutzgelderpressungen steht.
Vor diesem Hintergrund bringt die internationale Konferenz verschiedene Akteure und Expert*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik, Internationaler Zusammenarbeit sowie Medien zusammen, um angesichts des Ausmaßes von gewaltsamem Verschindenlassen in Lateinamerika Antworten zu finden.
Auch Partnerorganisationen von Brot für die Welt aus Argentinien, Kolumbien, Peru, El Salvador, Honduras und Mexiko, sind auf der Konferenz vertreten. Sie setzen sich gegen das Verschwindenlassen ein, indem sie Familieangehörige und ihre Initiativen unterstützen und stärken, psychosoziale Begleitung und juristische Beratung anbieten, Fälle dokumentieren und auf das Phänomen aufmerksam machen.