Seit ihrer Gründung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im April 2001 hat die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) zahlreiche Studien in den Bereichen Rüstungskontrolle und Abrüstung, Völkerrecht, Gewaltprävention und Friedensaufbau gefördert. ForscherInnen an universitären und außeruniversitären Instituten können dort Projekte beantragen. Darüber hinaus hat die DSF mehrere Studiengänge an deutschen Hochschulen auf den Weg gebracht, beispielsweise in Tübingen, Marburg und Hamburg. Die AbsolventInnen qualifizierten sich in den Bereichen Frieden, Konflikt und internationale Politik und fanden Anstellungen nicht nur in der Forschung, sondern auch als BeraterInnen in Ministerien und Parlamenten, in Thinktanks, NGOs und internationalen Organisationen. Außerdem hat die DSF sich fortlaufend um den Transfer von Forschungsergebnissen in den politischen Raum bemüht.
6 Mio Euro für die Deutsche Stiftung Friedensforschung
Allerdings hatte die Bundesregierung die DSF zu Beginn mit einer recht dünnen Finanzdecke (25 Millionen Euro) ausgestattet. Mit diesem begrenzten Grundkapital wurden die Handlungsspielräume in der andauernden Niedrigzinsphase immer enger. Seit Jahren setzten sich die Stiftungsgremien daher mit Nachdruck für eine Kapitalerhöhung ein. Kürzlich empfahl dann auch ein Gutachten des "Wissenschaftsrats", des höchsten wissenschaftlichen Beratungsgremiums für Bund und Länder, die Arbeit der Stiftung endlich nachhaltig mit mehr Bundesmitteln zu unterstützen. Der Deutsche Bundestag verhandelte das Thema im Februar 2020. Schließlich hatten auch die Ministerien ein Einsehen. Nun ist es soweit: Ende Mai erhielt die DSF eine Zustiftung von 1,5 Millionen Euro aus dem Haushalt des Auswärtigen Amts. Das ist ein erster Schritt, der es der DSF ermöglicht, ihre Angebote in der Forschungsförderung und im Wissenstransfer zu erhalten und auszubauen. Bis 2023 erhält die Stiftung insgesamt 6 Millionen Euro, um die Arbeit längerfristig abzusichern. Dieser Schritt war überfällig. Er ist wichtig zur Umsetzung dessen, was die Bundesregierung in ihren Leitlinien "Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern" 2017 angekündigt hat. Und er sorgt für eine positive Nachricht in diesen krisenhaften und schwierigen Zeiten.
(Die Verfasserin gehörte dem Stiftungsrat der DSF von 2001 bis 2011 an - davon fünf Jahre als stellvertretende Vorsitzende - und hat bis Mai 2020 im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung mitgewirkt)