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Moria in Flammen. Eine Katastrophe mit Ansage.

In der vergangenen Nacht brachen mehrere Feuer in dem völlig überfüllten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos aus. Große Teile des Lagers wurden dabei komplett zerstört. Die Bewohner*innen wurden evakuiert, viele versuchten sich allein vor den Flammen in Sicherheit zu bringen. Bislang liegen keine gesicherten Informationen über die Zahl der Todesopfer vor.

Von Nils Utermöhlen am
Geflüchtete fliehen vor den Flammen in Moria.

Geflüchtete fliehen vor den Flammen in Moria.

Die Zustände in dem Lager hatten sich in den vergangenen Wochen und Monaten immer weiter verschärft und unter den Bewohner*innen wuchs die Angst und Wut angesichts der inhumanen Lebensbedingungen und der Perspektivlosigkeit. In dem ursprünglich für 2.800 Menschen ausgelegten Lager, lebten zuletzt knapp 13.000 Menschen. Die hygienischen Bedingungen und medizinische Versorgung sind seit langem völlig unzureichend.

Erst zu Beginn des Monats wurden die ersten Covid-19 Fälle in dem durch die griechischen Sicherheitsbehörden hermetisch abgeriegelten Lager bestätigt. Am Dienstag belief sich die Zahl der Infizierten nach offiziellen Angaben bereits auf 35. Unter den Geflüchteten befinden sich viele ältere Personen, Kinder und Menschen mit Erkrankungen. Grundlegende Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Infektionen sind in dem völlig überfüllten Lager schlicht nicht umsetzbar. Bereits zu Beginn der Pandemie warnte Robert Nestler von der Partnerorganisation Equal Rights Beyond Borders vor einer Katastrophe, sollte es zu einem Ausbruch der Pandemie in den griechischen Flüchtlingslagern kommen. Diese Katastrophe ist nun trotz aller Warnungen von Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen eingetreten.

Brot für die Welt kritisiert seit Jahren die inhumanen Zustände in den griechischen Flüchtlingslagern und fordert eine humane Unterbringung der Geflüchteten sowie eine gemeinsame europäische Verantwortungsteilung bei der Aufnahme von Schutzsuchenden. Die Europäische Union und ihre Mitgliedsländer entziehen sich bislang jedoch weitgehend ihrer Verantwortung und nehmen die menschenunwürdigen Bedingungen für Geflüchtete an den europäischen Außengrenzen bewusst in Kauf.

Spätestens jetzt braucht es einen grundlegenden Kurswechsel in der europäischen Flüchtlingspolitik. Für die Geflüchteten aus dem Lager Moria muss es schnell eine großzügige humanitäre Aufnahme durch Deutschland und andere Mitgliedsländer der Europäischen Union geben. Und damit es nach Moria nicht auch in anderen Flüchtlingslagern zu ähnlichen Katastrophen kommt, braucht es dringend eine Abkehr von der Unterbringung in Lagern und die Sicherstellung einer menschenwürdigen Unterbringung der Geflüchteten.

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