Herr Bodenheim, wie weit ist das EWDE im öko-fairen Einkauf?
Wir machen bereits vieles richtig. Unsere Leitung bekennt sich zu den öko-fairen Beschaffungsgrundsätzen. Diese geben klipp und klar vor, dass wir ökologisch und fair einkaufen müssen. Bei Ausschreibungen müssen Anbieter nachweisen, dass bei der Produktion der Ware bestimmte Kriterien erfüllt wurden, etwa die ILO-Kernarbeitsnormen. Dass wir nachhaltig beziehen, zeigen zwei Auszeichnungen: 2014 landete das EWDE beim Wettbewerb „Büro & Umwelt“ auf dem ersten Platz, 2017 auf dem zweiten.
Was könnte noch besser laufen?
Im Werk beschaffen unterschiedliche Stellen: Die einen ordern Druckerzeugnisse, andere Computer. Nicht jeder Zuständige kennt unsere Beschaffungsordnung so genau. Hinzu kommt, dass mancher noch immer das günstigste Angebot auswählt. Doch unsere Beschaffungsrichtlinie sagt klar: Ein nachhaltiger Einkauf darf auch teurer sein! Ein weiteres Problem ist, dass es manche Produkte nicht in bio-fairer Qualität gibt, etwa Computer. Etliche Markenhersteller haben zwar ihr Portfolio an nachhaltigen Artikeln ausgebaut. Doch für Einkäufer ist es nicht immer so leicht, eine bio-faire Alternative zu finden.
Wie kann man die Skeptiker unter den Einkäufern für bio-faire Produkte begeistern?
Indem man ihnen deutlich macht, dass, wer umweltfreundliche Produkte beschafft, durchaus auch Geld einsparen kann. Nachfüllpackungen für Marker oder Recyclingpapier sind günstiger als neue Stifte und Frischfaserpapier. Berechnet man die Kosten, die während des gesamten Lebenszyklus entstehen, schneiden die umweltfreundlichen Varianten fast immer besser ab – nicht nur bei Kühlschränken oder Wasserkochern.