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Tesla & Co: Vorreiter global gerechter Mobilität?

Mit der Ankündigung, die „Gigafactory 4“ in Grünheide (Brandenburg) zu errichten, hat Tesla, Inc. die Debatte um eine CO2-einsparende Mobilität in Deutschland neu entfacht. Wie kann eine global gerechte Mobilitätspolitik aussehen? Welche Rolle kann die Elektromobilität zukünftig spielen?

Von Johanna Birk am
Lithiumabbaubecken des chilenischen Unternehmens SQM im Atacama-Salzsee

Lithiumabbaubecken des chilenischen Unternehmens SQM im Atacama-Salzsee

Mit der Ankündigung des Autobauers Tesla kommt eine neue Dynamik in die Debatte um Elektromobilität: Die schnelle Abkehr vom Verbrennungsmotor scheint der richtige Weg zu sein, CO2-Emissionen zu vermindern und den Klimaschutzzielen gerecht zu werden. Der Ausbau der E-Mobilität samt Batteriezellenproduktion gehört auch zu den Zukunftsthemen der Bundesregierung, die Milliardensubventionen in diesem Bereich verspricht. So hat nun auch BASF angekündigt, eine neue Fabrik zur Herstellung von Batteriechemikalien in Brandenburg anzusiedeln – die zweite Großinvestition in der Region nach Tesla.

So klar es aus klima- und umweltpolitischer Sicht scheint, den Umbau des Verkehrssektors schnell voranzutreiben, so klar lassen sich dennoch die Herausforderungen der E-Mobilität benennen: Ein Elektroauto ist zwar deutlich klimafreundlicher und sparsamer im Verbrauch, doch für die Herstellung werden neben den üblichen Metallen wie Stahl und Kupfer zusätzliche metallische Rohstoffe für die Produktion der Akkus benötigt. Der Ressourcenverbrauch der immer größer werdenden Autos ist somit ungeachtet der Antriebsart grundsätzlich bei jedem Auto enorm hoch – wie auch die Studie „Weniger Autos, mehr Ressourcengerechtigkeit“ zeigt.

Auswirkungen des Rohstoffabbaus

Die für die Akkus notwendigen Rohstoffe – etwa Kobalt, Lithium, Graphit und Nickel – stammen fast ausschließlich aus Entwicklungs- und Schwellenländern und deren Abbau ist vielfach mit verheerenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt verbunden: Der Rohstoffbedarf führt etwa im Lithiumdreieck zwischen Argentinien, Bolivien und Chile mit den weltweit größten Vorkommen des „weißen Goldes“ schon jetzt zu Land- und Wasserkonflikten und einem massiven Eingriff in die Umwelt. Und der ansteigende Verbrauch wird zusätzlichen Druck auf die Abbauländer erzeugen.

Angesichts dieses Hungers nach „Zukunftsrohstoffen“ stellt sich die Frage, welche Schritte Autohersteller und Politik unternehmen, die Risiken für Mensch und Umwelt in den Abbauländern zu minimieren. Am Beispiel des Rohstoff-Abbaus in Lateinamerika soll im Rahmen einer Abendveranstaltung am 25.03.2020 dieses Spannungsfeld zwischen der Zukunftshoffnung Elektromobilität und dem oftmals problematischen Rohstoffabbau näher beleuchtet werden. Wie kann eine global gerechte Mobilitätspolitik gestaltet werden und welche Rolle kann das Auto zukünftig spielen? Diese Fragen werden unter anderem mit Branchenvertreter*innen der Elektromobilität diskutiert.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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