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Zwangsumsiedlungen und Umweltzerstörung

Wasserstoff aus der DR Kongo? Nein, Megastaudamm INGA 3 in der DR Kongo ist keine Lösung für die deutsche Energiewende!

In einem gemeinsamen Fact Sheet zeigen Brot für die Welt und das Ökumenische Netz Zentralafrika (ÖNZ) auf, welche Auswirkungen die Umsetzung von Inga 3 für die Menschen in DR Kongo haben könnte und warum die Bundesregierung das Projekt nicht unterstützen sollte.

Von Dr. Joachim Fünfgelt am
Inga 1 und 2 Staudämme

Aerial view of the Congo river and the Inga 1 Dam, at left, in the Democratic Republic of Congo, 14/08/2013.

Im Juli 2020 stellte der persönliche Afrikabeauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke, auf seiner Homepage die Idee vor, Wasserstoff aus der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) zu importieren. Konkret geht es darum, den seit vielen Jahren auf Eis liegenden und umstrittenen Plänen für den Bau des Giga-Wasserkraftwerks Inga 3 zum Durchbruch zu verhelfen. Teile des dort erzeugten Stroms könnten zur Wasserstoffproduktion für den deutschen Markt genutzt werden. Damit sollen deutsche und internationale Investor*innen davon überzeugt werden, in das Projekt zu investieren. Laut Nooke eine Win-win-Situation für beide Länder.

Gemeinsam mit der in Leipzig ansässigen Beratungsfirma evagor und dessen Geschäftsführer Dr. Gernot Wagner wirbt Nooke seitdem für dieses Projekt als Aushängeschild für die neu entstehende wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der DR Kongo. Dr. Wagner ist ehemaliger Honorarkonsul für die DR Kongo. Unter dessen Vorsitz reiste eine Wirtschaftsdelegation im August 2020 für fünf Tage in die Hauptstadt Kinshasa und verschaffte sich auch in der Provinz Kongo Central einen Eindruck von dem Bauvorhaben Inga 3.

Erinnerungen an Desertec

Die Pläne für Inga 3 wecken Erinnerungen an das Desertec Projekt. Dieses sollte Sonnenstrom in Nord-Afrika für den europäischen Markt produzieren. Doch dazu ist es aus verschiedenen Gründen nicht gekommen. Unter anderem wurde kaum berücksichtigt, wie die Menschen in den Exportländern von den geplanten Kraftwerken profitieren.

Dieselbe Lücke zeichnet sich bei der Planung für Inga 3 ab. Dabei sollte aus entwicklungspolitischer Sicht der Aufbau einer Wasserstoffproduktion in der DR Kongo zuerst den Menschen vor Ort zu Gute kommen. Das Gegenteil wäre der Fall: die Umsetzung von Inga 3 würde erhebliche soziale und ökologische Schäden verursachen und darüber hinaus die Integrität der Wasserstofftechnologie in Frage stellen. Für die Erreichung der Klimaziele hätte ein solcher Fehlstart der Wasserstoffwirtschaft schlimme Folgen, schließlich wird man für den Klimaschutz große Mengen erneuerbarem Wasserstoff benötigen und voraussichtlich auch importieren müssen.

Fact Sheet Inga 3

Vor diesem Hintergrund zeigt ein gemeinsames Fact Sheet von Brot für die Welt und dem Ökumenischen Netz Zentralafrika (ÖNZ)auf, welche Auswirkungen die Umsetzung des Inga 3 Megastaudamms für die Menschen in DR Kongo haben könnte und warum wir von einer Unterstützung seitens der Bundesregierung dringend abraten.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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