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Zwischenbericht: Friedensprojekt in Südasien

Südasien ist eine der konfliktträchtigsten Regionen der Welt, in der es öfter zu bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen kommt. Unsere innovative und grenzübergreifende Friedensarbeit setzt auf Konflikttransformation sowie -prävention und erreicht mehrere Zehntausend Menschen.

Von Online-Redaktion am
Flagge

Treiber der Konflikte

Die gesamte Region ist von Konflikten betroffen, in denen entlang ethnischer, geschlechtsbezogener, religiöser und kastenbezogener Identitäten Gewalt geschürt wird. Außerdem hat die wirtschaftliche Entwicklung in der Region oft zum Verlust der Lebensgrundlage der Armen beigetragen, statt deren Überleben zu sichern, sodass Armut und Marginalisierung inzwischen nicht nur Symptome struktureller Gewalt sind, sondern zunehmend auch physische Gewalt auslösen. Die Mobilisierung von religiösen Identitäten in diesen Gewaltkontexten nimmt in der gesamten Region stark zu.

Friedensprojekt mit Gegenkonzept

Deshalb hat Brot für die Welt 2018 ein Friedensprojekt gestartet, das folgende zentrale Problemkomplexe angeht:

  • Identitätspolitik entlang religiöser und ethnischer Identitäten
  • Soziale Ausgrenzung und Diskriminierung
  • Umstrittene Nationalstaatlichkeit und Folgen von Terrorismusbekämpfung
  • Menschenrechtsverletzungen durch staatliche Akteure
  • Geschlechtliche Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen, sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe
  • Situation von Jugendlichen angesichts unsicherer Zukunftsperspektiven

Das Projekt ist die Weiterentwicklung einer Mainstreaming-Initiative zum angemessenen Umgang mit Konflikten, wofür unsere Partnerorganisation CASA die Projektträgerschaft und Koordination übernimmt. Insgesamt sind neun Organisationen an diesem Projekt beteiligt, darunter auch indische Kirchen.

Church of South India wieder Partner

Die Teilnahme der Church of South India (CSI) ist eine wohlüberlegte Ausnahme von dem seit 2007 geltenden Moratorium, das sich Brot für die Welt selbst auferlegt hat, nachdem es ernst zu nehmende Korruptionsvorwürfe gegen den Vorstand der CSI gegeben hatte. Brot für die Welt führte zu der Zeit nur ein Projekt mit der CSI durch, das zwar nicht von Korruption betroffen war, aber die Kirche war so geschwächt, dass die Zusammenarbeit zunächst nicht mehr möglich war. Bei dem jetzigen Netzwerk-Projekt zur Qualifizierung im Bereich Konflikttransformation und -prävention liegt die Koordination bei der vertrauenswürdigen und seit vielen Jahren von uns geförderten Organisation CASA. Ihre Strukturen und Verfahren bieten verlässlich Sicherheit vor Missbrauch der Mittel. Der Zwischenstand zeigt, dass das Vertrauen in alle Beteiligte richtig war: Es gab bisher keine Hinweise auf Unregelmäßigkeiten.

Die Zielgruppen der Friedensarbeit

Die direkten Zielgruppen der regionalen und lokalen Aktivitäten des Netzwerks sind ca. 250 Mitarbeitende und ca. 6.900 Angehörige der Zielbevölkerung, rund 1.700 jugendliche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, 175 Basisorganisationen sowie 234 weitere lokale NRO. Indirekt werden ca. 35.000 Einzelpersonen erreicht, vor allem Dalits und Adivasi. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt auf der Qualifizierung der Jugendarbeit im Sinne der Konflikttransformation als regionalem und dezentralem Lernprozess.

Gute Zwischenergebnisse machen Hoffnung

Das Netzwerk trägt wie beabsichtigt dazu bei, pluralistische Gesellschaften aufzubauen, in denen Frieden und Gerechtigkeit herrschen, Menschenrechte umgesetzt werden und alle Menschen in Würde leben. Die dezentrale und kollektive Arbeit mit Jugendlichen hat sich als Ansatz für gemeinsames Lernen bewährt. Die Kombination von eher aktionsorientierten NRO mit kirchlichen Entwicklungswerken in einem internationalen Netzwerk, das sich zunehmend mit politischen Fragen beschäftigt, ist außergewöhnlich in Südasien. Viele beobachtete Lernprozesse sind allein in der Zusammenstellung dieses besonderen Netzwerks begründet.

Die koordinierende Organisation

Church’s Auxiliary for Social Action (CASA) ist eine vom Nationalen Kirchenrat Indiens gegründete Einrichtung, hinter der 24 protestantische und orthodoxe Kirchen in Indien stehen. CASAs Aufgabe besteht in der Durchführung bzw. Förderung von Nothilfe-, Wiederaufbau- und Entwicklungs-programmen. CASA ist ein zentraler Partner von Brot für die Welt, der auch so genannte Bündelprojekte durchführt, durch die eine Vielzahl weiterer, kleinerer NRO erreicht wird.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

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