Er zeigt deutlich, dass zahlreiche Klimafolgen wie Extremwetterereignisse bereits deutlich häufiger und intensiver geworden sind. Dieser Trend wird sich sogar weiter verstärken, da alle untersuchten Szenarien davon ausgehen, dass die vom Pariser Klimaabkommen gesetzte Marke, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, bereits Anfang der 2030er Jahre gerissen wird.
Das Zeitfenster, um eine nicht mehr einholbare Eskalation der KIimakrise zu verhindern, schließt sich noch schneller als gedacht. Das gilt auch für die Einlösung des Versprechens, Armut und Hunger bis 2030 zu überwinden. Die Corona-Pandemie hat viele Entwicklungserfolge wieder zunichtegemacht. Doch es besteht noch immer, und jetzt erst recht, die historische Chance, die enormen Summen, die eingesetzt werden, um die Wirtschaft nach Corona wieder in Schwung zu bringen, für den Aufbau einer klima- und menschenfreundlichen Ökonomie zu nutzen. Die UN haben eine Dekade des Handelns ausgerufen. Die Nachhaltigkeitsziele für 2030 sind gesetzt, die neue Bundesregierung muss jetzt liefern.
Davon liest man in den Wahlprogrammen freilich wenig. Kein Wunder, ist damit doch so manche Zumutung verbunden. Aber das Versprechen, dass wir unseren Wohlstand wie gewohnt mehren können, dürfte sich kaum einlösen lassen. An einer Senkung des Primärenergieverbrauchs, an einer Umstrukturierung der rohstoffintensiven Produktionsbereiche und an der Minderung unseres Fleischkonsums führt kein Weg vorbei. Statt einer Entfesselung der Wirtschaft im Allgemeinen braucht es einen Pfadwechsel zu einer nachhaltigen Ökonomie des Genug und ein neues Wohlstandsmodell, das ein gutes Leben für alle mit dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang bringt. In vielen Bereichen des Klimaschutzes liegen große Chancen, eine nachhaltige Ökonomie zum Wohle aller zu erreichen. Dafür muss die neue Bundesregierung die Weichen stellen.