Dazu zählen etwa die chemische Industrie, die Stahlindustrie oder auch der Schiffs- und Flugverkehr.
Allerdings ist bislang so gut wie kein erneuerbarer Wasserstoff vorhanden, die Produktion ist noch teuer und erfordert große Mengen erneuerbaren Stroms. Doch anstatt den erforderlichen Ausbau der Erneuerbaren zu forcieren, in Elektrifizierung und Energieeffizienz zu investieren und Alternativen für Flugverkehr zu schaffen, hat die alte Bundesregierung ihre Wasserstoffstrategie auf den Import großer Mengen Wasserstoff auch aus Ländern des Globalen Südens ausgerichtet.
Diese Strategie ist ein Fehler, den eine neue Bundesregierung schnell beheben muss. Europa hat selbst genug Potential, ausreichend erneuerbaren Wasserstoff herzustellen. Wasserstoffimporte aus entfernten Weltregionen sind zudem durch die hohen Transportkosten sehr teuer. Eigentlich können nur die Folgeprodukte wie synthetische Kraftstoffe oder Ammoniak in Zukunft über größere Distanzen wirtschaftlich transportiert werden.
Statt also auf Wasserstoff-Importe aus den Ländern des Globalen Südens zu setzen, sollte die neue Bundesregierung die Länder bei der Wasserstoffproduktion zur eigenen Nutzung und zum regionalen Handel unterstützen. Die Nachhaltigkeitskriterien, die der Nationale Wasserstoffrat jüngst vorgestellt hat, sind ein sehr guter Startpunkt, um damit vor Ort den Zugang zu Energie und Wasser zu verbessern und den Kohleausstieg zu beschleunigen.
Es führt kein Weg daran vorbei: Wir können die Herausforderung nicht bei anderen abladen. Wir müssen aus eigener Kraft die Energiewende in Deutschland schaffen. Dafür brauchen wir einen Kohleausstieg bis 2030, ein Ende fossiler Subventionen, einen viel schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs in Deutschland.