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Neue Studie zu Landrechtsarbeit in Südostasien

„Unsere Eltern haben uns gesagt, dass Land unsere Lebensgrundlage ist. Wir wurden geboren, um es zu verwalten. Land ist unsere Vorsorge für die Zukunft“, sagt ein junger Mann aus der indigenen Gemeinschaft der Pandumaan Sipituhuta in einem Video über Landrechte in Indonesien. Doch diese Zukunft ist für viele Menschen, insbesondere für indigene Völker in Südostasien/Pazifik, gefährdet.

Von Caroline Kruckow am
On the Road in Palawan (Philippines)

„Land Rights Matter!“ – das bekräftigen Partnerorganisationen von Brot für die Welt seit langem. In der Studie „Good Practices in Land Rights Work“ stellen wir positive Erfahrungen vor von Partnerorganisationen, die sich für die Landrechte lokaler Gemeinschaften, Frauen, indigener Gruppen und Kleinbäuer*innen in Südostasien/Pazifik engagieren. Darin zeigt sich, dass auch Akteur*innen im globalen Norden eine wichtige Rolle spielen können, um die von Landkonflikten betroffenen Menschen zu stärken.

Viele Partnerorganisationen von Brot für die Welt setzen sich seit vielen Jahren für eine gerechte Verteilung von Landressourcen ein, verhindern den drohenden Landverlust marginalisierter Menschen und engagieren sich in der gewaltfreien Bearbeitung zahlreicher Landkonflikte. Ihre Arbeit ist hochkomplex und sensibel. Umso wichtiger ist es, dass sie ihre Erfahrungen untereinander austauschen und Beispiele für gute Arbeit dokumentieren. Dazu verfassten und entwickelten zwölf Partnerorganisationen aus Indonesien, Myanmar, den Philippinen, Laos und Vietnam Good-Practice-Studien in Form von Berichten und kurzen Dokumentarfilmen. In ihren Studien zeigen die Partnerorganisationen, wie sie Landrechte verteidigen und Konflikte transformieren. Die Studien enthalten auch Empfehlungen zur Vernetzung mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen vor Ort sowie Hinweise für Partner*innen aus dem globalen Norden.

Ihre Empfehlungen für „Good Practices in Land Rights Work“ sind:

• Fokussierung der Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen auf die Sensibilisierung, Kapazitätsbildung und Unterstützung der von Landkonflikten Betroffenen, damit diese für ihre Rechte selbst eintreten

Inklusion im Sinne von gleicher Berücksichtigung der Situationen, Bedürfnisse und Potenziale von Männern und Frauen und der verschiedenen Generationen

• Kontextspezifische und konfliktsensible Ansätze, das heißt Auswahl und Kombination von Strategiekomponenten auf Basis gründlicher Analyse und wiederholter Anpassung bei sich verändernden Rahmenbedingungen und Kontexten

• Lobby, Advocacy und Politikdialog zur Veränderung des rechtlichen Rahmens, der Umsetzung von Gesetzen und politischen Maßnahmen und Lösung einzelner Landrechtsfälle

• Bildung breiter Allianzen, um sich gegenseitig zu stärken und zu schützen, an Einfluss zu gewinnen und durch den Einsatz von Medien eine größere Öffentlichkeit zu erreichen

• Entwicklung von angepassten Sicherheitsmaßnahmen und bewusster Umgang mit Risiken, von denen Landrechtsaktivist*innen häufig bedroht sind

• Förderung von Ausdauer und Widerstandskraft der von Landrechtsfällen betroffenen Gemeinden angesichts oft schwieriger Situationen und langsamen Fortschritts

Auch die Partnerorganisationen und Unterstützer*innen aus dem globalen Norden sind wichtig für gelingende Arbeit für Landrechte. Als besonders entscheidend gaben alle Partnerorganisationen die Vernetzung, Solidarität und langfristige Unterstützung der notwendigen Kapazitäten und Ressourcen zivilgesellschaftlicher Akteur*innen durch Geberorganisationen, Partnerorganisationen und gleichgesinnte Gruppen auf nationaler und internationaler Ebene an. Das trage entscheidend dazu bei, die in ihren Landrechten bedrohten Menschen zu stärken!

Einblicke in die Partnerstudien liefern ein englischsprachiger Bericht und ein Video (25-Minuten).

Bei Fragen wenden Sie sich gern an Ulrike Bergmann (ulrike.bergmann@brot-fuer-die-welt.de ) und Jutta Werdes (jutta.werdes@brot-fuer-die-welt.de).

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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