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Kenia: Wo Dürre und Hunger längst zurück sind

Hunger und Durst sind zurück im Landkreis Marsabit im Norden Kenias. Aufgrund der anhalten Dürre rief die kenianische Regierung schon im Herbst den Katastrophenfall aus. Unsere Partnerorganisation Anglican Development Service – Mount Kenya East hilft den Menschen nun mit Wassertransporten über die größte Not – in einer Region, in der ohnehin 64 Prozent unter der Armutsgrenze leben.

Von Redaktion am
Frauen und Kinder an Tanklaster

20 Liter Wasser pro Tag und Haushalt dürfen die Kinder und Frauen in Elle-Borr vom Laster abzapfen.

Die Zahl der Kinder, die hungern, steigt in der Region Marsabit jeden Tag. Dabei verzichten ihre Eltern bereits auf Mahlzeiten, leihen sich von Freunden und Verwandten Lebensmittel. Viele von ihnen werden nach den Ferien im Mai nicht in die Schulen zurückkehren, fürchtet unsere Partnerorganisation Anglican Development Service – Mount Kenya East (ADS-MKE). Sie können sich aufgrund des fehlenden Trinkwassers und anhaltenden Hungers nicht mehr ausreichend konzentrieren, ihre Familien ziehen womöglich weg.

Regenzeit ohne Regen

Besonders stark betroffen ist die Gemeinde Elle-Borr. Während der letzten Regenzeit blieb hier der Regen vollständig aus. Die Folge: Es gibt kaum Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen sind ohnehin Mangelware und so steigt die Zahl der Krankheiten. Es wachsen so gut wie keine Pflanzen mehr, die Milchtiere können keine Milch mehr geben, weil ihnen die Nahrung fehlt und das Vieh stirbt. Damit verlieren die Menschen nach und nach ihre ohnehin kargen Lebensgrundlagen.

Bis zu 40 Kilometer weit entfernt machen sich die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner auf die Suche nach Trinkwasser. Das einzige verfügbare Bohrloch, das sich etwa drei bis vier Kilometer von Elle-Borr entfernt befindet, liefert Wasser, das nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist und Durchfälle und andere Erkrankungen auslöst. Vor wenigen Wochen brach selbst dieses Bohrloch zusammen und konnte gar nicht mehr genutzt werden. Erst auf Drängen unserer Partnerorganisation ADS-MKE wurde es von der Bezirksverwaltung wieder repariert. Doch auch wenn nun wieder Wasser da ist für das Vieh, fehlen nach wie vor die Weiden. Viele Viehhüterfamilien sind auf der Suche nach Nahrung für ihre Tiere in andere Gebiete gezogen. Eine Rückkehr nach Elle-Borr ist für viele Familien noch nicht möglich, da ihre Tiere noch zu schwach sind.

Tanklaster mit Wasser lindern Not

Gemeinsam mit ADS-MKE haben wir Projektmittel kurzfristig umgewidmet und unterstützen die Menschen in Elle-Borr, damit sie sicher an Wasser kommen. „Die Wassertransporte erhalten uns buchstäblich am Leben“, berichtet Yubo Abagutho, eine Bewohnerin von Elle-Borr. „Wir verdursten hier sonst und trinken notgedrungen das Wasser aus dem Bohrloch, was jedoch zu salzhaltig ist und zu Bauchschmerzen vor allem bei den Kindern führt.“ Etwa alle zwei Tage liefert ein Tanklaster aktuell 8.000 Liter Wasser in die Gemeinde, um die Wasserspeicher zu füllen, von denen die Bewohnerinnen und Bewohnern das kostbare Gut abzapfen können.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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