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Die stille Ungleichheit: Pink Tax

Die Pink Tax belastet Frauen weltweit durch geschlechtsspezifische Preisunterschiede bei Produkten und Dienstleistungen. Kenia und andere Länder machen es vor, indem sie die Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte abschaffen. Nun sind weitere Länder gefragt nachzuziehen.

 

Zulfizar Alieva, Praktikantin im Referat für Welternährung und soziale Rechte

 

Von Gastbeiträge Politik am
Priyanka Yadav mit einer selbst hergestellten Binde.

Priyanka Yadav, 19, nahm an einer Schulung zur Bindenherstellung der Partnorganisation CASA teil. Die Eltern der Studentin arbeiten in der Landwirtschaft und verdienen gerade genug, um ihre drei Töchter großzuziehen.

Was ist die Pink Tax?

Die Pink Tax bezeichnet geschlechtsspezifische Preisunterschiede, bei denen Produkte und Dienstleistungen, die für Frauen vermarktet werden, teurer sind, als vergleichbare Angebote für Männer. Sie betrifft alltägliche Artikel wie Rasierer, Pflegeprodukte oder Kleidung und spiegelt unfaire Preisstrukturen wider, die Frauen finanziell benachteiligen. Es ist ein globales Phänomen, das Frauen weltweit auf unterschiedliche Weise betrifft.

Wie wirkt sich die Pink Tax im Globalen Süden aus?

Obwohl in Indien die Steuer auf Menstruationsprodukte im Jahr 2018 abgeschafft wurde, bleiben die Erzeugnisse durch hohe Produktionskosten und mangelnde Verfügbarkeit vielerorts unzugänglich. Zusätzlich ist der Zugang zu Menstruationsprodukten sehr schwierig. Binden und Tampons sind in vielen ländlichen Regionen als ein unerreichbarer Luxus. Dies zwingt viele, auf unsichere Alternativen wie alte Stoffe zurückzugreifen, was ihre Gesundheit gefährdet.

Kenia wurde 2004 zum Vorreiter, indem es als eines der ersten Länder Afrikas die Steuer auf Menstruationsprodukte abschaffte. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt der Zugang für viele Frauen schwierig. Die Preise sind weiterhin hoch, da die meisten Produkte importiert werden und lokale Produktionskapazitäten fehlen.  

In Mexiko manifestiert sich die Pink Tax nicht nur in Produkten wie Seifen, Rasierschaum oder Deodorants, die für Frauen oft teurer sind, als vergleichbare Produkte für Männer. Auch Dienstleistungen wie Friseurbesuche sind häufig deutlich teurer.  

Was getan werden kann

Es gibt bereits vielversprechende Ansätze, um die Auswirkungen der Pink Tax zu mildern. Neben der Abschaffung von Steuern auf Menstruationsprodukte setzen einige Länder auf die Förderung lokaler Produktionsstätten, um die Preise zu senken und die Verfügbarkeit zu erhöhen. Diese Strategie wird in Tansania umgesetzt, indem vermehrt auf lokale Produktion gesetzt wird, um die Abhängigkeit von teuren Importen zu reduzieren. Bildungs- und Aufklärungskampagnen helfen dabei, das Tabu rund um Menstruation zu brechen und das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu stärken.

Initiativen wie die Herstellung wiederverwendbarer Binden durch Frauenkooperativen bieten Lösungen, die nicht nur die Zugänglichkeit der Menstruationsprodukte adressieren, sondern auch Arbeitsplätze schaffen und die lokale Wirtschaft fördern. Diese Initiativen leisten einen wichtigen Beitrag, können jedoch die strukturellen Probleme nicht allein lösen.

Fazit

Die Bekämpfung der Pink Tax ist mehr als nur eine finanzielle Herausforderung. Sie ist Teil eines größeren Kampfes um Geschlechtergerechtigkeit und soziale-ökonomische Gleichstellung. Der Zugang zu günstigen Produkten und Dienstleistungen ist dabei ein entscheidender Schritt, um die Lebensqualität von Frauen zu verbessern und ihnen die Teilhabe an Bildung, Arbeit und gesellschaftlichem Leben zu ermöglichen.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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