Herr Singh, warum sind die SDGs für Ihre Organisation wichtig?
Wir arbeiten in Jharkhand, einem der drei ärmsten und vernachlässigten Bundesstaaten Indiens – schon deswegen sind die SDGs für die Menschen hier so wichtig. Auch LEADS versucht, in den 4.000 Dörfern, mit denen wir arbeiten, Modelle für die Entwicklung und Stärkung der Gemeinschaft in Übereinstimmung mit den SDGs zu schaffen.
Wo stehen die SDGs Ihrer Auffassung nach heute? Was sind die aktuellen Herausforderungen der Agenda 2030?
Covid 19 hat die Umsetzung der SDGs fast drei Jahre lang ausgebremst. Das spüren wir auch in Jharkhand. Das Problem ist, dass auf staatlicher und zivilgesellschaftlicher Ebene die Ressourcen zu knapp sind, um die SDGs umzusetzen. Und viele Partnerschaften zur Bewältigung der Probleme stehen nur auf dem Papier. Hinzu kommt, dass viele beteiligte Stakeholders oft gleichgültig oder ignorant sind, was die Umsetzung der SDGs betrifft. Außerdem sind staatliche Stellen, NGOs, Universitäten und UN-Organisationen nur schlecht vernetzt.
Was braucht es jetzt, damit die SDG bis 2030 überhaupt erreicht werden können?
Zuverlässigere Überwachungsinstrumente als bislang. Staatliche Stellen, die besser über die SDGs informiert sind. Es braucht zudem mehr Geld, mehr Leute, eine bessere Infrastruktur, um die SDGs umzusetzen. Letztendlich müssen auch die zivilgesellschaftlichen Organisationen noch besser informiert und darin geschult werden, welche Rolle sie bei der Umsetzung der SDGs spielen können – nämlich eine große Rolle.