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Bildung bei der COP 28 – Es ist Zeit zu VERlernen

In seiner 28jährigen Geschichte gibt es bei der UN-Klimakonferenz 2023 (COP 28) zum ersten Mal einen Bildungs-Pavillon. Darüber hinaus ist der 08.12.2023 dem Thema Youth, children, education and skills gewidmet. Und das ist höchste Zeit, wenn man die Rolle von Bildung und Ausbildung zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) ernst nehmen möchte.

Von Dr. Petra Kohts am
Youthtopia

Brot für die Welt Jugend macht sich stark für Bildungsgerechtigkeit

Ca. 40 Millionen Kinder haben durch die Auswirkungen des Klimawandels keinen Zugang zu Bildung. Gründe dafür sind beispielsweise klimabedingte Flucht, eine zerstörte Infrastruktur oder psychosoziale Belastungen. Es braucht u.a. ausreichend Investitionen, um die Infrastruktur, ausgebildetes Personal und Lehrmaterial für eine transformationsfördernde Bildung zu unterstützen.

Wir hören immer wieder „Die Zeit zu handeln ist jetzt!“. Aber dieses Handeln braucht ein geeignetes Rüstzeug, es braucht Wissen, Kompetenzen, und Beteiligungsräume. Ein „Weiter so“, darin sind wir uns wohl mehrheitlich einig, darf es nicht geben. Denn die Bedrohung des Klimawandels ist zu einem der drängendsten Probleme unserer Zeit geworden. Von verheerenden Naturkatastrophen bis hin zu steigenden Temperaturen und dem Verlust von Biodiversität sind die Auswirkungen des Klimawandels überall, aber besonders im sog. Globalen Süden, spürbar. Die Verursacher sitzen hingegen mehrheitlich im Globalen Norden. Und so gilt es auch hier zu verlernen: Die europatriarchale Rhetorik von Wachstum, Effizienz und Produktivitätssteigerung ist an seine Grenzen gestoßen. Wenn wir also über die Umsetzung der universal gültigen Nachhaltigkeitsziele nachdenken, dann besteht der Auftrag natürlich in den sehr bewährten Ansätzen, wie bspw. einer anderen Form des Konsums. Darüber hinaus besteht die Aufgabe aber auch darin, dass wir unsere Welt des Wissens (und der vermeintlichen Wissenshoheit) kritisch hinterfragen.

Klima und Nachhaltigkeit sind Werte

Angesichts dieser Herausforderungen ist es von entscheidender Bedeutung, das Thema Klima in die Bildungsarbeit zu integrieren. Indem wir Schüler*innen beibringen über den (europäischen) Tellerrand zu schauen und nach nachhaltigen Lösungen zu suchen, fördern wir kreatives und lösungsorientiertes Denken und motivieren für strukturveränderndes Engagement (im Sinne des Handabdrucks). Dafür braucht es geeignete Räume und einen fächerübergreifenden, interdisziplinären Ansatz in der Bildungsarbeit, der innovative Lösungen befördert. Klima und Nachhaltigkeit sind keine Fächer, die gelehrt werden - sie sind Haltung, Verantwortung und gelebte Werte. Mit Whole Institution Approaches (oder Whole School Approaches) kann Nachhaltigkeit zu einem strukturellen Bestandteil einer gesamten Organisation bzw. Schule werden. Dadurch erhöhen sich die Identifikation und Beteiligung der Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern.

Partnerorganisationen von Brot für die Welt, wie beispielsweise SCOPE in Malawi haben bereits Erfahrungen, wie in der Bildungsarbeit Klimaanpassung thematisiert werden kann. Mit einem neuen Stundenplan und Permakultur-Clubs zeigt SCOPE wie Schulen zum Klimaschutz und zur Ernährungssicherung beitragen. Darüber hinaus befördert SCOPE mit ihrer Arbeit und dem Projekt der „Regenerativen Schulen“ Orte der Begegnung, wo das gesamte Dorf, generationsübergreifend eingebunden wird. Wir können viel von diesen Erfahrungen lernen.

Voneinander global lernen für eine Welt von heute und morgen. Die Zeit zu handeln ist jetzt. Hoffen wir, dass das auch das Credo der COP 28 sein wird.

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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