Im September 2023 kommen im UN-Hauptquartier in New York die Staats- und Regierungschef:innen aus aller Welt zur UN-Generalversammlung zusammen. Die hochkarätigste UN-Woche des Jahres wird eingeleitet durch den SDG-Summit am 18. und 19. September, bei dem es um die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung geht. Anschließend lädt der UN-Generalsekretär António Guterres am 20. September zu einem Klimasondergipfel ein, dem Climate Ambition Summit.
Der Name der Veranstaltung ist Programm! Der Generalsekretär ist mit der Gesamtsituation unzufrieden. Das sich rasant ändernde Weltklima beunruhigt ihn und die Maßnahmen der Hauptverursacher zur Eindämmung der Klimakrise enttäuschen ihn. Er verspricht sich von dem Sondergipfel, dass die Gesamtanstrengungen zur Bekämpfung und Bewältigung der Klimakrise angehoben werden. Dabei lässt er keine Ausreden und Mogelpackungen zu: „There will be no room for back-sliders, greenwashers, blame-shifters or repackaging of announcements of previous years.”
Sondersitzung zu Loss and Damage
Brot für die Welt und die Partnerorganisationen setzen sich engagiert für die Unterstützung der ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden bei der Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verluste ein. Aufgrund dieses Engagements hat der UN-Generalssektretär Brot für die Welt eingeladen, an einer Sondersitzung zu Loss and Damage vor Ort teilzunehmen. Gemeinsam mit den Chef:innen der Internationalen Finanzinstitutionen sollen Wege gefunden werden, um effektiver Mittel zur Finanzierung von Klimaschäden bereit zu stellen: „The United Nations Secretary-General is convening a special meeting among the Principals of the IFIs and other relevant entities to identify the most effective ways to provide funding to address the needs arising from addressing loss and damage caused by the adverse effects of climate change.”
Das Treffen in New York kann am 20. September digital verfolgt werden von 13:15 bis 14:45 Uhr EST (lokale Zeit) via unwebtv.
Brot für die Welt setzt sich mit seinen Bündnispartnern in Deutschland wie VENRO und der Klimaallianz sowie international mit dem globalen Climate Action Network und der Loss and Damage Collaboration Group für eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Finanzmitteln zur Bewältigung von Klimaschäden ein, die Kredite ausschließt und auf reinen Schenkungen beruht. Die Klimafinanzierung soll gemäß dem Verursacherprinzip aus Haushaltsmitteln und auch durch innovative Finanzierungsinstrumente wie die Besteuerung von Fossilen bereitgestellt werden. Gerade die ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen dürfen sich nicht noch weiter verschulden in der Klimakrise.
Weitere Veranstaltungen von und mit Brot für die Welt
People's Global Assembly
Die Woche startet mit dem SDG-Gipfel, auf dem eine Halbzeitbilanz der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung gezogen wird. Parallel dazu wird Brot für die Welt zusammen mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern bei der People’s Global Assembly die zivilgesellschaftlichen Erwartungen an das Erreichen der Entwicklungsziele präsentieren. Im diesem Rahmen wird am 18. September von 11-12.30 Uhr EST Brot für die Welt mit den Co-Organisatoren Heinrich Böll Stiftung, Greenpeace, Latindadd und Rosa Luxemburg Stiftung eine Session zu Klimafinanzierung und Gerechtigkeitsfragen gestalten. Diese Veranstaltung und weitere Events im Rahmen der People's Global Assembly werden live gestreamt.
Workshop "Addressing the Protection Gap - Human Mobility and the Climate Crisis in International Frameworks"
Am 19.9.2023 nutzt Brot für die Welt zusammen mit der ACT Alliance und der Open Society Foundations die Gelegenheit des Climate Ambition Summits, um im Rahmen eines Workshops menschenrechtskonforme Lösungsansätze für ein Thema zu finden, das in dieser Woche auf keiner Verhandlungsagenda steht: Der menschenrechtskonforme Umgang mit klimabedingter menschlicher Mobilität. Der Klimawandel zwingt jetzt schon Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Klimabedingte Vertreibung und Migration wird in den nächsten Jahren massiv zunehmen. Lösungsansätze, wie die Anerkennung eines Schutzstatus oder die Bereitstellung von Mitteln der Klimafinanzierung werden aktuell noch stark in Silos besprochen. Im Rahmen des Workshops von 10:00-13:30 Uhr EST laden wir in die Räumlichkeiten der Open Society Foundations ein, um gemeinsam mit Zivilgesellschaft, UNO-Institutionen wie der Internationalen Organisation für Migration und Regierungsvertreterinnen Lösungsansätze zu diskutieren und die thematischen Silos zu überwinden für mehr Klimagerechtigkeit und einen Schutzstatus für die Betroffenen.
Teilnahme vor Ort ist nur möglich mit vorheriger Anmeldung hier: Registrierung für den Workshop "Addressing the Protection Gap - Human Mobility and the Climate Crisis in International Frameworks (in person only)".