Die Zeit drängt. Die Erde ist bereits 1,5 Grad wärmer und wenn sich die Atmosphäre weiter aufheizt durch zu viel CO2, werden die Folgen der Klimakrise noch schlimmer und noch teurer. Deshalb muss die Klimakonferenz COP29 in Baku den schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beschließen, und zwar weltweit. Gleichzeitig brauchen arme Länder mehr Geld, um die bereits heute spürbaren Folgen des Klimawandels abzumildern.
Klimafinanzierung beträgt keine Milliarde pro Land
Bisher stehen ihnen jedes Jahr 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Klingt viel, muss aber für mehr als 100 Länder reichen. Bleiben also im Schnitt weniger als eine Milliarde US-Dollar pro Land und Jahr. Zum Vergleich: In Deutschland liegen die Zinsausgaben für Kredite bei rund 40 Milliarden US-Dollar und der Zuschuss zur Rentenkasse bei weit über 100 Milliarden US-Dollar. Jedes Jahr.
Klimafinanzziel um das Zehnfache erhöhen
Deshalb fordern die sogenannten Entwicklungsländer mindestens 1.000 Milliarden US-Dollar pro Jahr, was weniger als 10 Milliarden pro Land wären, aber immerhin. Außerdem wollen sie dieses Geld nicht wie bisher als Kredit erhalten, sondern größtenteils als Zuschuss. Denn arme Länder sind – wer hätte das gedacht – arm. Und die reichen Länder sind allesamt Industrieländer, haben also den Klimawandel hauptsächlich verursacht. Letzter Wunsch: Das Geld soll auch für Schäden und Verluste durch klimabedingte Katastrophen bereitstehen, nicht nur für Klimaschutz und Anpassung. Eigentlich logisch, aber bisher nicht der Fall.
Baku, Valencia und das Ahrtal
Ob Fakten einen Einfluss auf die Verhandlungen in Baku haben werden, ist unklar. Bisher haben viele Industrieländer gemauert, sowohl bei der Reduktion von CO2 als auch bei der Unterstützung der Entwicklungsländer beim Klimawandel. Doch wenn schon der stete Tropfen den Stein höhlt, was bewirkt dann erst Starkregen wie in Valencia und im Ahrtal?