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„Es ist doch alles da.“ – Eröffnung der 64. Aktion

Zum Eröffnungsgottesdienst zur 64. Aktion war ein Gast 10.000 Kilometer weit angereist. Dessen Botschaft lautete: Das diesjährige Motto „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft“ ist nicht nur Auftrag, sondern auch Tatsache. Und der Gottesdienst endete mit einem inspirierenden Gedanken: Es braucht nicht viel, um diese andere Welt sichtbar zu machen.

Von Kai Schächtele am
Eröffnungsgottesdienst 64. Aktion

Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Wet, während ihrer Predigt

„Die Welt muss gar nicht auf den Kopf gestellt werden, damit uns Gerechtigkeit und Frieden blühen – es ist doch alles da.“ Es ist einer der Sätze, die in Erinnerung bleiben werden vom Eröffnungsgottesdienst der 64. Aktion.

In diesem Jahr war Brot für die Welt zu Gast in der Ohmsteder Kirche in Oldenburg. Über 50 Menschen hatten tagelang Kabel verlegt, Scheinwerfer aufgestellt, Choräle einstudiert und Texte verfasst. Ein Gast hatte sogar 10.000 Kilometer zurückgelegt, um am Gottesdienst teilzunehmen: Juliate Malakar, Leiterin der Brot für die Welt-Partnerorganisation CCDB. Sie war aus Bangladesch angereist, um allen Anwesenden in der Kirche, aber auch den Zuschauerinnen und Zuschauern der Übertragung mit einer Mischung aus Zugewandtheit und Nachdrücklichkeit klarzumachen: „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft“, das Motto der diesjährigen Aktion, ist kein bloßes Motto – es ist eine Tatsache. Denn solange gerade die Menschen im globalen Norden nicht einsehen, dass es jetzt auf sie und ihr entschlossenes Handeln ankommt, steht das Überleben von Juliate Malakar und ihren Landsleuten auf dem Spiel.

Dennoch oder gerade deshalb war dieser Gottesdienst ein besonderer. Denn er zeigte eindrucksvoll: Die Hoffnung und die Bestürzung wachsen auf demselben Acker.

Zeit zum Zurechtgerücktwerden

So sprach der NDR-Moderator Yared Dibaba mit Malakar und der Oldenburger Landwirtin Maren Boltes über Unwetter, die Ernten zerstören, und über Saatgut, das auch auf versalzenen Böden keimt. Thomas Adomeit, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, sagte in seiner Predigt, die Welt sei aus dem Takt geraten. Er fragte: Was tun Chorsängerinnen und Bläser in einem solchen Moment? Und gab selbst die Antwort: „Sie beginnen von neuem, wenn sie aus dem Rhythmus geraten und die Vielstimmigkeit nicht mehr nach einem Miteinander klingt. Ein Klavierspieler nimmt ein Metronom zur Hilfe, damit der Takt wieder stimmt.“ Der Advent sei die Zeit, den Puls in ruhige Bahnen zu lenken und den Takt des Lebens wiederzufinden.

Dagmar Pruin schlug den großen Bogen: Dieses Innehalten, zu dem der Advent einlädt, bekommt dann einen tieferen Sinn, wenn es gelingt, hinter die Kulissen der Klimakrise zu blicken. In ihrem Kern ist sie eine Gerechtigkeitskrise. „Wir produzieren die 2,5-fache Menge an Lebensmitteln, die wir bräuchten, um alle satt zu bekommen“, sagte sie in ihrer Predigt. „Niemand müsste hungern, niemand darben, niemand verzweifeln. Wir müssen nur ein wenig zurechtgerückt werden.“

Auch der kollektiven Bereitschaft zum Zurechtgerücktwerden ist die 64. Aktion gewidmet. Es stehen große Aufgaben an und Veränderungen, die tief eingreifen werden in Gesellschaft und Wirtschaft. Es wird Räume brauchen, in denen sich Menschen austauschen können, deren Lebensmodelle in ähnlicher Weise auf dem Spiel stehen wie die Zukunft der Landsleute von Juliate Malakar. Doch niemand muss Angst haben vor einer anderen Zukunft. Man muss die Perspektive nur ein klein wenig verändern, um die eine Welt, das eine Klima und die eine Zukunft sichtbar werden zu lassen.

Hier finden Sie das Material für die 64. Aktion.

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