Unser neuestes Material „Global Verlernen- Wissen und Macht“ widmet sich der Verschränkung von Wissen und Macht, hinterfragt, was Wissen eigentlich ist, wem es gehört und wer darüber entscheidet, welches Wissen zählt und welches nicht. Es stellt die systematische Unterdrückung und Zerstörung von Wissen während des Kolonialismus dar und thematisiert die Auswirkungen auf heutige Machtstrukturen, Denk- und Arbeitsweisen, Kunst, Musik, das Verhältnis von Mensch und Natur, die Verwendung und den Blick auf Sprache. Es liefert Anregungen, wie wir diese Auswirkungen ins Bewusstsein rücken und anfangen können zu verlernen.
Warum ist Verlernen wichtig und was soll verlernt werden?
Elsa Souoguem, Mitglied im Brot für die Welt Jugendausschuss, beschreibt die Relevanz und Notwendigkeit des Verlernens:
„Verlernen bedeutet, uns von den Vorurteilen und Missverständnissen anderer zu befreien. Verlernen hilft uns dabei, unser eigenes Wissen aufzubauen und anzuerkennen, dass nicht alles, was wissenschaftlich bewiesen oder universell bekannt ist, unbedingt die Wahrheit ist. Deswegen ist es wichtig, alles in Frage stellen zu können.“
„Vor allem müssen politische Strukturen, die von kolonialen und postkolonialen Strukturen und Narrativen geprägt sind, hinterfragt und verlernt werden. Sie beeinflussen nicht nur die Beziehungen zwischen Ländern, sondern auch zwischen Menschen negativ und verzerren das Selbstbild der Menschen. Deshalb ist es wichtig, alles zu hinterfragen, was unsere Identität und unseren inneren Wert als Menschen ausmacht.“
Verlernen von Glaubenssätzen
Eine Aufgabe in unserem Material ist es, eigene verinnerlichte Glaubenssätze anzuschauen und zu hinterfragen. Ein im Kontext relevanter Glaubenssatz lautet „Wissen ist Macht“. Ist Wissen Macht? Oder wäre ein schönerer Glaubenssatz „Wissen ist eine der Ressourcen, die sich vermehrt, wenn man sie teilt.“? Im nächsten Blog-Artikel werden wir Glaubenssätze vertiefen und überlegen, wie diese verlernt werden können.