- Zivilgesellschaftliche Stimmen aus dem Niger (und dem Sahel insgesamt) zu gesellschaftspolitischen Prozessen und Konfliktdynamiken müssen bei der Strategieentwicklung ernster genommen werden.
- Finanzierungen, speziell für zivilgesellschaftliche Kooperationen, dürfen nicht aufgrund des Putsches gestoppt werden.
- Nigrische zivilgesellschaftliche Akteure können und wollen eine wichtige Rolle bei gesellschaftlichen und politischen Transformationsprozessen spielen. Gerade jetzt müssen sie verlässlich unterstützt werden.
- Wirtschaftssanktionen müssen zurückgenommen werden; sie sind kontraproduktiv und treffen die nigrische Bevölkerung hart.
- Die EU sollte eine gemeinsame Position entwickeln die sich klar von der bisher von Frankreich dominierten Politik gegenüber den Sahelländern unterschiedet.
- Der Dialog mit Niger – auch mit den neuen Machthabern – darf nicht abreißen. Die breite Zustimmung der nigrischen Bevölkerung zur Militärregierung muss bei der deutschen Positionierung gegenüber Niger berücksichtigt werden.
Niger nach dem Putsch: Umdenken jetzt!
Seit dem Putsch vom 26. Juli 2023 habe ich an zahlreichen Gesprächen mit Brot-für-die-Welt- Partnern aus der Zivilgesellschaft in Niger und Deutschland teilgenommen. Mit Blick auf die sehr komplexe Situation erscheinen mir sechs Punkte wichtig.