„800 Millionen Menschen weltweit hungern – zehnmal so viele wie in Deutschland wohnen. Wie können wir diese Menschen hungern lassen?“, fragte der sächsische Landesbischof Tobias Bilz. Er rief dazu auf, das eigene Verhalten zu ändern, anstatt darauf zu warten, dass die „großen Lenker der Weltgeschicke“ umsteuerten. Jeder Einzelne könne etwas bewegen: „Positive Beispiele sind ansteckend. Sie können den Stein der Veränderung ins Rollen bringen.“
In ihrer Predigt über die Worte des Propheten Hosea „Sät Gerechtigkeit und erntet mit dem Maß der Liebe“ rief die Präsidentin von Brot für die Welt Dagmar Pruin dazu auf, auch in scheinbar aussichtslosen Situationen nicht die Hoffnung zu verlieren. Sie nahm dabei auch Bezug auf die aktuelle Lage in Israel und Palästina. Man wisse nicht, ob es die Chance auf eine friedliche und gerechte Zukunft gebe. Aber man wisse, dass es keine Zukunft gebe, wenn man sich nicht darum bemühe. Sie sei deshalb dankbar, dass die Partnerorganisationen von Brot für die Welt auch in schwierigen Situationen unerschrocken ihre Arbeit täten.
„Säen ist Hoffnung verwandelt in konkretes Handeln“, sagte dann auch Peter Nyorsok, Leiter der Anglican Development Services in der Region North Rift im Westen von Kenia. Seine Organisation steht Kleinbauernfamilien bei, die unter den Folgen des Klimawandels leiden: „Wir versetzen sie in die Lage, selbst Wandel zu säen, indem wir sie dabei unterstützen, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken.“ In dem von Brot für die Welt geförderten Projekt lernen Bäuerinnen und Bauern unter anderem, Obst- und Gemüsegärten anzulegen sowie die Erträge ihrer Felder durch sparsame Bewässerung und Bodenbearbeitung zu erhöhen.
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hob in seiner kurzen Rede hervor, dass es nicht nur um Nahrung gehe, sondern auch um Gerechtigkeit. „Unser aktuelles Ernährungssystem ist weder nachhaltig noch fair“, sagte er. „Es begünstigt die Starken und benachteiligt die Schwachen.“ Aber wir könnten etwas dagegen tun, etwa indem wir die Aktion „Wandel säen“ unterstützen, und „unsere Politiker können sich für gerechte Wirtschaftsbedingungen einsetzen, für fairen Handel, für Umwelt- und Sozialstandards“. Genau!
Alle Infos und Materialien zur 65. Aktion finden Sie hier.
Hier können Sie den Gottesdienst in der ARD-Mediathek anschauen.